Berlin | Die Deutsche Bahn (DB) hat ihren Ersatzfahrplan für den Fernverkehr veröffentlicht. Zugreisende könnten sich im Internet über Ausfälle wegen des bevorstehenden Lokführer-Streiks informieren, teilte die DB am Montag mit. Millionen Reisende müssten sich ab Dienstag wieder auf massive Beeinträchtigungen einstellen: Im Fernverkehr werden rund ein Drittel der Züge rollen.

Im Nahverkehr werden es je nach Region 15 bis 60 Prozent sein. Der Ersatzfahrplan habe in den zurückliegenden Streiktagen gesichert, „dass die Fahrgäste zwar mit einem reduzierten, aber verlässlichen Angebot rechnen können“, hieß es seitens der Bahn weiter. Die Lokführergewerkschaft GDL hatte am Sonntag angekündigt, den Bahnverkehr eine Woche lang zu bestreiken.

Ab Dienstagmorgen 2:00 Uhr soll der Ausstand auch auf den Personenverkehr ausgeweitet werden, teilte die Gewerkschaft mit. Der Ausstand soll nach 127 Stunden dann am Sonntag enden. Betroffen sein werden der Regional- und Fernverkehr, aber auch die S-Bahnen, die von der Deutschen Bahn in Berlin, Frankfurt oder München betrieben werden.

Es ist bereits der achte Streik der GDL im laufenden Tarifkonflikt. Die Gewerkschaft hatte bereits nach dem Scheitern der letzten Verhandlungen am vergangenen Mittwoch einen „richtig langen“ Streik angekündigt. Die Deutsche Bahn hatte der Gewerkschaft wiederholt ein Schlichtungsverfahren vorgeschlagen.

Lokführer beginnen Streik bei der Bahn

Die Lokführer der Gewerkschaft GDL haben am Montagnachmittag den angekündigten Streik bei der Deutschen Bahn begonnen. Betroffen ist zunächst nur der Güterverkehr, erst ab der Nacht zum Dienstag soll auch der Personenverkehr bestreikt werden. Der Ausstand soll dann am Sonntagmorgen um 09:00 Uhr enden.

Bahnstreik: VDA-Chef warnt vor Produktionsstopp und Schichtausfall

Angesichts des für eine Woche geplanten Bahnstreiks warnt der Verband der Deutschen Automobilwirtschaft (VDA) vor Produktionsengpässen und dem Ausfall von Schichten in der Autoindustrie. „Für die Materialanlieferung und den Transport der Neuwagen spielt die Bahn eine wichtige Rolle“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann der „Bild“ (Dienstag). „Ein bis zwei Tage lassen sich verkraften. Doch je länger ein Streik im Güterverkehr dauert, desto größer wird die Gefahr, dass die Produktionsabläufe ins Stocken geraten und die Bänder stehen bleiben.“ Mit dem auf eine Woche angelegten Streik werde jetzt „eine neue Dimension erreicht. Die Gefahr von Störungen oder Produktionsausfällen steigt in diesen Tagen ganz erheblich“, sagte Wissmann gegenüber „Bild“.

Jedes zweite Pkw-Neufahrzeug, das in Deutschland vom Band laufe, werde im Hauptlauf über die Schiene transportiert.

Autor: dts
Foto: Symbolbild ICE