Zürich | Der Präsident des Weltfußballverbands Fifa, Sepp Blatter, hat den Behörden angesichts der neuen Korruptionsermittlungen gegen den Verband Unterstützung zugesagt: Ein solches Fehlverhalten habe keinen Platz im Fußball, erklärte Blatter am Mittwochabend. Man werde dafür sorgen, dass alle Beteiligten aus dem Spiel genommen würden. Die UEFA plädiert für eine Verschiebung der FIFA-Präsidentschaftswahlen.

Zuvor hatte die Fifa bekanntgegeben, dass insgesamt elf Funktionäre vorläufig für sämtliche Fußball-Aktivitäten gesperrt worden seien. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte am Mittwoch ein Strafverfahren rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 eröffnet.

Uefa für Verschiebung der Fifa-Präsidentenwahl

Nachdem die Schweizer Justiz neue Korruptionsermittlungen gegen den Weltfußballverband aufgenommen hat, hat der europäische Fußballverband Uefa eine Verschiebung der Fifa-Präsidentenwahl gefordert. Der Fifa-Kongress sollte verschoben und eine neue Präsidentenwahl im Laufe der kommenden sechs Monaten abgehalten werden, teilte die Uefa am Mittwoch mit. Zudem sei eine vollständige Erneuerung des Weltfußballverbands nötig.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte zuvor ein Strafverfahren rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 eröffnet. Die Fifa-Präsidentenwahl ist für den Freitag vorgesehen.

Sportausschuss-Vorsitzende Freitag: Fifa-Ermittlungen bitter nötig

Die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Dagmar Freitag (SPD), hält die Ermittlungen gegen Fifa-Funktionäre für „bitter nötig“ und erwartet wichtige Erkenntnisse. „Auch hier zeigt sich: Offensichtlich können Staatsanwaltschaften mit ihren Ermittlungsinstrumenten mehr zu Aufarbeitung der vielen Fragen rund um die Fifa beitragen als interne sogenannte Ethik-Kommissionen“, sagte Freitag der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). Echten Willen zu mehr Transparenz habe sie aus den Reihen der Fifa „bisher nicht wahrnehmen können“.

Der Rücktritt von Chef-Ermittler Michael Garcia nach den ausgebliebenen Konsequenzen hinsichtlich seiner Untersuchungsergebnisse in Sachen „WM-Vergabe“ spreche in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache. Zuvor hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 ein Strafverfahren eröffnet. Am Mittwoch stellten Ermittler der Behörde zufolge Dokumente und Akten in der Fifa-Zentrale in Zürich sicher.

Maas fordert umfassende Aufklärung des Fifa-Skandals

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat eine umfassende Aufklärung des Korruptionsverdachts gegen den Fußball-Weltverband Fifa gefordert. „Die Fans haben ein Recht darauf, dass das jetzt umfassend aufgeklärt wird. Korruption darf im Fußball keinen Platz haben“, sagte Maas der „Bild“ (Mittwoch).

Zuvor hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 ein Strafverfahren eröffnet. „Die Bundesanwaltschaft hat rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 ein Strafverfahren wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung sowie des Verdachts der Geldwäscherei gegen unbekannt eröffnet“, teilte die Behörde mit. Am Mittwoch stellten Ermittler demnach Dokumente und Akten in der Fifa-Zentrale in Zürich sicher.

Autor: Andi Goral