Berlin | Wissenschaftler und Politiker plädieren für einen späteren Unterrichtsbeginn in der Schule. „Viele Familien wünschen sich die Entschleunigung morgens“, sagte Bundesfami lienministerin Manuela Schwesig (SPD) dem „Spiegel“. Dafür brauchte es allerdings einen Wandel in der Wirtschaft, denn „die Eltern sagen auch: Ein späterer Schulbeginn passt nicht zu unserer Arbeitswelt“.

Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass die Leistungsfähigkeit in der Früh bei Jugendlichen erst allmählich zunimmt – Schuld sind demnach die Hormone. „Das Schulsystem arbeitet gegen die Natur der Jugendlichen“, sagte Chronobiologie Till Roenneberg, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Spätaufsteher würden diskriminiert.

Auch die familienpolitische Sprecherin der Grünen, Franziska Brantner, befürwortet eine Verschiebung des Unterrichtsbeginns: „An Ganztagsschulen wäre zum Beispiel auch ein früher beginnendes, flexibles Betreuungsangebot für Kinder denkbar, das nicht gleich eine hohe Konzentrationsfähigkeit erfordert.“

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