München | BMW-Chef Harald Krüger will den Autohersteller schneller in Richtung Elektromobilität bewegen. Zwar habe die VW-Abgasaffäre bislang noch keine Spuren im Absatz von BMW hinterlassen, sagte Krüger im Interview mit dem „Handelsblatt“ (Dienstagausgabe). Doch es werde der Punkt kommen, an dem es schlichtweg unwirtschaftlich sein werde, „den Dieselantrieb immer weiter an die Anforderungen einer zunehmend ambitionierten Gesetzgebung anzupassen“, sagte der BMW-Chef.

„Dann wird Elektromobilität die entscheidende Rolle spielen.“ Die Münchener bereiten deshalb eine neue Offensive bei Stromautos vor. Neben der Weiterentwicklung des 2013 eingeführten „i3“ werde es deshalb auch eine Cabrioversion des „i8“ geben sowie ein weiteres Elektroauto der i-Familie.

Die übrige Modellpalette soll mit Hybridmotoren aufgerüstet und die Brennstoffzelle zum Serieneinsatz gebracht werden. BMW reagiert damit auch auf Ankündigungen von Städten wie London, E-Mobilität zu favorisieren. Krüger fordert zudem, „dass deutliche Impulse von der Politik kommen“.

Der BMW-Chef plädiert in Deutschland für Unterstützung in Form von Kaufzuschüssen, Steuererleichterungen oder Hilfen beim Aufbau der Ladeinfrastruktur: „Sonst schaffen wir das Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 in Deutschland nicht.“ Man könne in der Autoindustrie auf Dauer nicht die weltweite Führungsrolle übernehmen, wenn der Heimatmarkt nicht auch ein Leitmarkt für Elektromobilität sei, sagte Krüger.

Autor: dts