Berlin | Öffentliche Großprojekte in Deutschland werden laut einer Studie im Durchschnitt 73 Prozent teurer als geplant.

Dabei zeigen sich große Unterschiede zwischen den verschiedenen Infrastruktur-Sektoren: Während sich Projekte in den Bereichen Verkehr und öffentliche Gebäude durchschnittlich um 33 beziehungsweise 44 Prozent verteuerten, schlagen Energieprojekte mit 136 und IT-Projekte gar mit 394 Prozent ihres angesetzten Budgets zu Buche, ergab die Studie der Hertie School of Governance, die Mitte Mai in Berlin vorgestellt wird. Der Sektor Rüstungsbeschaffung nimmt mit durchschnittlich 87 Prozent Kostensteigerung pro Projekt einen Platz im Mittelfeld ein.

Besonders hohe Kostenüberschreitungen ergeben sich laut der Studie regelmäßig bei Megaprojekten: Vorhaben mit einem Volumen von über 500 Millionen Euro werden im Schnitt doppelt so teuer wie geplant. Bei kleinen (bis 50 Millionen Euro) und mittleren (zwischen 50 und 500 Millionen Euro) Projekten stellte die Studie 78 beziehungsweise 59 Prozent durchschnittliche Budgetüberschreitung fest.

Autor: Andi Goral