Berlin | Die Zahl der erwerbslosen Hartz-IV-Empfänger, die über 55 Jahre alt sind, ist nach einem Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Montagausgabe) in den letzten fünf Jahren deutlich gestiegen. Waren im Jahr 2010 noch knapp 257.000 Personen in dieser Altersgruppe auf staatliche Grundsicherung angewiesen, so sind es im vergangenen Jahr fast 318.000 gewesen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 24 Prozent.

Das Blatt beruft sich auf eine aktuelle Datenübersicht der Bundesagentur für Arbeit (BA), die von der Linken-Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann abgefragt worden war. Demnach hat sich dieser Trend auch im direkten Vorjahresvergleich fortgesetzt. So ist die Zahl der arbeitslosen Hartz-IV-Bezieher über 55 seit dem Februar 2014 um 10.252 auf 331.709 im vergangenen Monat gestiegen.

Gemessen an allen Arbeitslosen über 55 Jahre, darunter auch jenen, die Arbeitslosengeld I erhalten, sind die von Hartz IV Betroffenen mit 54,4 Prozent inzwischen sogar in der Mehrheit. Vor fünf Jahren lag ihr Anteil noch bei 48,3 Prozent. „Weder bei den Arbeitgebern hat ein Umdenken stattgefunden, auch Älteren verstärkt eine Chance zu geben, noch bei der Bundesregierung, die die Beschäftigungssituation von Älteren schön redet“, kritisierte die Linken-Politikerin Zimmermann.

Anstatt die Förderpolitik der Jobcenter verstärkt auf diese Gruppe auszurichten und dafür mehr Geld zur Verfügung zu stellen, würden sie aufs Abstellgleich geschoben, so die Linken-Politikerin weiter.

Autor: dts