Frankfurt/Main | DFB-Präsident Reinhard Grindel will auch bei den kommenden Welt- und Europameisterschaften den Verkauf des deutschen Kartenkontingents über den Fanclub Nationalmannschaft abwickeln. Nach den Erfahrungen bei dieser EM hätte sich das Prozedere bewährt, sagte Grindel im Interview mit der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). Deutsche Hooligans hatten beim ersten Gruppenspiel in Lille randaliert, während der Partie gegen die Ukraine war es im Stadion dagegen friedlich geblieben.

„Ein Verband hat außerhalb des Stadions weniger Möglichkeiten, zu verhindern, dass sich der eine oder andere Gewaltbereite auf den Weg macht“, sagte Grindel. „Wir sollten im Hinblick auf künftige Turniere deutlich machen, dass die Mitglieder bei der Vergabe von Tickets zuerst berücksichtigt werden, eben aus Sicherheitsgründen. Und die Erfahrungen dieser Europameisterschaft bewegen hoffentlich auch das Bundeskartellamt, seine Haltung zu überdenken und uns den entsprechenden Spielraum zu geben“, so der DFB-Präsident.

„Wir hätten von Anfang an mit einem Stichtag arbeiten müssen, damit nicht der Eindruck entsteht, man muss Mitglied in dem Fanclub werden und einen Beitrag zahlen, um eine Karte zu erhalten. Die Einnahmen aus dem Fanclub stecken wir uns übrigens nicht in die eigenen Taschen, sondern investieren sie in die Fanarbeit.“

Autor: dts