Köln | Auf das bedeutendste Galopprennen im Rennsport freuen sich rund 60.000 Zuschauer auf der Rennbahn und eine Milliarde vor den Bildschirmen weltweit. Der Qatar Prix de l´Arc de Triomphe wird am 6. Oktober im Pariser Bois de Boulogne nun schon zum 92. Mal ausgetragen. Das deutsche Rennpferd Novellist geht als Favorit ins Rennen. Besitzer und Züchter des Vollblutpferds, Christoph Berglar, plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen.

Ein Rennen der Superlative ist der Prix de l´Arc de Triomphe sicher auch im Hinblick auf die 4,8 Millionen Euro an Preisgeldern. Dem Sieger winken 2.742.720 Euro. Wer das Rennen in Paris-Longchamp für sich entscheiden wird, ist noch offen. Als Favoriten gehandelt werden allerdings schon die japanischen Pferde Orfevre (Jockey Christoph Soumillon) und Kizuna, die Stute und Vorjahreszweite Treve (Jockey Lanfranco Dettori), der Ire Ruler of the World und, um die Favoriten-Gruppe zu komplettieren, der vierjährige Hengst Novellist, geritten vom irischen Meister-Jockey Johnny Murtagh.

Um die Erfolgsgeschichte von Novellist zu erzählen, holt Besitzer und Züchter Christoph Berglar weit aus und beginnt bei „Gründerstute“ Narola, der Urgroßmutter von Novellist. Diese kaufte der Kölner Unternehmer, der seit 1990 aktiv im Rennsport ist, damals nämlich für 27.000 DM. Überdurchschnittlich gut sei sie gewesen, sie brachte überdies 13 Fohlen, die allesamt erfolgreiche Rennpferde waren. Tochter Night Lagoon brachte Erfolgshengst Novellist, der aus dem erfolgreichen Stall von Andreas Wöhler bei Gütersloh kommt. Von elf Starts gewann Novellist neun Rennen, darunter auch zwei der bedeutenden Gruppe I-Rennen, den Grand Prix de Saint-Cloud und den King George VI and Queen Elizabeth Stakes in Ascot. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen.

Bisher holten nur zwei deutsche Pferde den Sieg in dem seit 1920 ausgetragenen Rennen – Star Appeal (1975) und Wunderstute Danedream (2011). Berglar hofft, „dass eine scharfe Klinge geschlagen wird“, denn Ascot sei Höchstform gewesen. Die Vorbereitungen überlasse er überdies Trainer Andreas Wöhler. Es sei die Kunst des Trainers, so Berglar, darauf zu achten, dass das Pferd „physisch topfit, aber auch mental frisch“ sei. Das Wetter könne dabei ein kleines Hindernis darstellen, denn der Biorhythmus ändere sich auch bei Tieren im Herbst.

Wie die Zukunft von Novellist nach dem Rennen aussieht, beantwortete Berglar so: „Wir haben drei Entscheidungen getroffen: Nicht zu verkaufen, Ende diesen Jahres ist Schluss und Novellist beginnt seine zweite Karriere als Deckhengst.“ Trotz intensiver Nachfragen vor dem großen Rennen habe er auf sein Gefühl gehört und sich gegen den Verkauf entschieden. Eine Karriere des Vollbluts als fünfjähriger sei eher unwahrscheinlich, mutmaßte Berglar, die Nennung für den Japan Cup im November diesen Jahres werde aber noch erfolgen.

Auf das Rennen in Paris einstimmen können sich Galopp-Fans an diesem Donnerstag beim Familienrenntag auf der Weidenpescher Rennbahn. An dem Listenrennen über 1.400 Meter wird auch mehrfacher Gruppen-Sieger Smooth Operator teilnehmen. An den Start um den Kölner Herbst-Preis gehen außerdem zwei französische Stuten, die für eine internationale Note sorgen sollen.

Sportmoderator Ulli Potofski moderiert und Kinder können sich im Kinderland austoben. Für Entertainment sorgt Patrick Helmes vom 1. FC Köln. Bei „Schlag den Helmes“ dürfen Besucher beim Torwandschießen mitmachen. Neben dem Mittelstürmer wird weiterer prominenter Besuch vom 1. FC Köln erwartet. Präsident Werner Spinner und die Spielern Miso Brecko und Kacper Przybylko haben sich auch angekündigt.

Beginn ist 13.15 Uhr, das erste Rennen startet um 13.45 Uhr.

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Infobox:

„Familienrenntag“
Galopprennbahn Köln-Weidenpesch
Rennbahnstr. 152
50737 Köln

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Autor: Nelli Morkel
Foto: Christoph Berglar, Besitzer von Novellist