Köln | Im August sollte ein so genannter Fun Run auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch stattfinden. Der Veranstalter ein Unternehmen aus dem lettischen Riga bewarb den Event im Netz und mehrere andere in der Bundesrepublik. Allerdings gab es zwischen dem Laufveranstalter und dem Kölner Rennverein keinen Vertrag über die Nutzung des Geländes. Es wurden allerdings schon Tickets verkauft.

Schreibt man dem Veranstalter aktuell über sein Kontaktformular, dann erhält man eine automatisch generierte Antwortmail: „Der Ticketverkauf zu unseren Veranstaltungen ist derzeit unterbrochen. Alle Ereignisse und andere Prozesse sind in der Warteschleife bis wir weitere Informationen verkünden können. Alle Kunden die Ihre E-Mail Adresse angegeben haben, erhielten eine E-Mail in der die Situation erklärt wurde. Sobald es neue Informationen gibt, werden diese an alle Kunden weiter gegeben.“

Die Kölner Polizei hat seit Mittwoch Ermittlungen wegen Ticketbetruges aufgenommen und teilt mit: „Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass der Veranstalter alle geplanten Eventveranstaltungen abgesagt hat. Infolge dessen erstatteten Ticketkäufer im gesamten Bundesgebiet Strafanzeigen gegen die Firma.“ Weiter heißt es in der Mitteilung der Polizei: „Anfang Februar 2016 setzte sich der Veranstalter zunächst über eine Düsseldorfer Eventagentur mit dem Kölner Rennverein in Verbindung. Zu einem Vertrag über die Nutzungsrechte der Galopprennbahn kam es nicht. Nach Angaben des Veranstalters hatte man bereits im Juni erfolgreich ein ähnliches Event in Hamburg organisiert und plane nun gleiches in Köln, Frankfurt, München, Dortmund, Nürnberg, Berlin und Wien. Die Teilnahmegebühr lag bei bis zu 80 Euro.“ Auch die Münchner „tz“ berichtet von einem ähnlichen Vorgehen der Veranstalter in der bayerischen Landeshauptstadt. Dort soll der Veranstalter ebenfalls bei der dortigen Trabrennbahn in München-Daglfing angefragt, aber sich dann nicht mehr gemeldet haben. Auch dort ermittelt Polizei und Staatsanwaltschaft.

Die Kölner Polizei bittet weitere Geschädigte sich zu melden oder Online eine Strafanzeige abzugeben. Eine Antwort auf das Anschreiben der Redaktion von report-K an den Veranstalter liegt noch nicht vor.

Autor: ag
Foto: Die Galopprennbahn in Weidenpesch