Köln | Spielzeuge für das liebe Tier, ein designtes Hundebett, eine Schrift, abgeleitet von einer venzianischen Renaissance Antiqua oder ein Umweltmagazin mit dem Titel „peak“ das Themen in Infografiken aufgreift und sowohl zum Blättern ist, wie auch als laufender Film funktioniert und das in identischer Bildsprache. Kreativität wohin das Auge und Ohr blickt, bei der Abschlusspräsentation der Ecosign im Cinenova.
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Ein Video-Interview mit der ehemaligen Bürgermeisterin Angela Spizig über die Ecosign und die Idee Stipendien für nachhaltiges Design zu vergeben finden Sie auf der Facebookseite von report-K >
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Toller Input

Das besondere Ideen präsentiert werden ist dem Kinosaal im Cinenova immer sofort anzusehen, wenn die ecosign zu Gast ist. Grüne Fläche mit weißem Punkt. Im weißen Punkt stehen die, die ihre Arbeiten aus den Semestern vorstellen oder sogar ihre Abschlussarbeiten. Im weißen Punkt heute wieder einmal Angela Spizig, die ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Köln, die die Ecosign und die Verleihung des Froschkönig seit Jahren begleitet. Sie lobt Akademie und Studenten. Sie habe immer viel guten Input bei den Präsentationen bekommen in den Jahren, in denen sie die Ecosign begleite. Umwelt und Ökologie profitiere von den Arbeiten der Ecosigner und den Impulsen, den diese setzten. Die Kölner, die es sich leisten könnten und etwas Gutes tun wollten, sollten sich mit dem Thema Stipendien für Nachwuchsdesigner auseinandersetzen, so die Bürgermeisterin, die hier für Engagement warb.

Portal für die Optimierung von Designprozessen

Den Froschkönig überreichte Angela Spizig an die Macher der Abschlussarbeit „Delibero“ – einer Webplattform zur Verbesserung von Designprozessen. Geschaffen von Jonathan Handt, 27 und Aaron Wolber,24. Die Begründung der Jury: Entscheidungen, zum Beispiel zu Ressourcennutzung, Produktionsbedingungen und Vertriebswegen, werden schon während des Entwurfsprozesses getroffen werden. Dort setze die Arbeit der Studenten an. Mit der Plattform „Delibero“ können Designer ihre Prozesse reflektieren und zur Diskussion stellen. „Ökologische, soziale und ökonomische Zusammenhänge spielen in einer komplexer werdenden Welt eine wichtige Rolle im Designprozess. Der Designer im stillen Kämmerlein ist in unserer vernetzten Gesellschaft ein Auslaufmodell. Transparenz, Zugänglichkeit und ein offener Diskurs sind das Fundament für zukunftsfähiges Design.“ so Dipl. Des. Elmar Sander, Dozent für Kommunikationsdesign an der ecosign und Betreuer der Abschlussarbeit.

Konzeptionell und handwerklich stark

Die ausgezeichnete Arbeit zeigt eine der Stärke der Ausbildung der Ecosign. Es sind die konzeptionellen Fähigkeiten der Studenten am Ende der Ausbildung. Dies würde aber nicht reichen, gäbe es nicht auch eine solide handwerkliche Ausbildung, die etwa bei den Schriftgestaltern zu sehen ist. Da werden entsprechend der Klassifikation der Druckschriften neue Fonts entwickelt, die sich etwa auf die venezianische Renaissance Antiqua beziehen. Die Produktdesigner beschäftigten sich mit Nettigkeiten für das liebe Tier, etwa ein Designer Hundebett für große und kleine Vierbeiner.

Ein spannenendes Projekt entwickelten mehrere Studenten gemeinsam für „WomanCraft“ in Ngara in Tansania. Dort werden Produkte für die westliche Welt von Kunsthandwerkerinnen, wie Schalen aus Naturfasern gefertigt. Die Studenten entwickelten ein Konzept, wie die Vermarktung durch ein einheitliches, modernes und westlich anmutendes Corporate Design gestärkt werden kann. Aber auch wie die Produktion verlässlicher gestaltet werden kann und die Produkte stärker einen Seriencharakter erhalten. Dazu wurden sowohl einfach zu druckende Printguides, aber auch Online-Anleitungen für Tablets geschaffen, die den Kunsthandwerkerinnen vor Ort die wichtigsten Rahmenbedingungen illustrativ näher bringen sollen. Den Studenten gelang es ein System zu entwickeln, das schnell und intuitiv zu erfassen ist.

Autor: Andi Goral
Foto: Ein Teil der Arbeiten wird auch immer im Foyer des Cinenova präsentiert