Münster | Rund 80 Studenten lassen sich an der Universität Münster seit diesem Semester zum Lehrer für islamischen Religionsunterricht ausbilden. „418 hatten sich für das Fach ‚Islamische Religionslehre‘ beworben“, sagte der Leiter des Zentrums für Islamische Theologie, Mouhanad Khorchide, der Nachrichtenagentur dapd. Das seien deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Von den Studienanfängern sind 65 Prozent weiblich.

„Die Jobchancen sind viel klarer geworden“, begründete der Professor die steigende Bewerberzahl. NRW bietet seit diesem Schuljahr als erstes Bundesland das Schulfach Islamunterricht an. Deshalb sei der Studiengang geändert worden. „Er wurde angepasst an die Bedürfnisse des bekenntnisorientierten Religionsunterrichtes“, sagte Khorchide. Es gebe viel mehr Elemente aus der Theologie, die Studenten sollen zudem Arabisch lernen, um Primärquellen lesen zu können.

Die Bewerber kommen vor allem aus NRW, aber auch aus den angrenzenden Bundesländern. „In Münster leben nicht viele Muslime“, sagte der Professor. Die meisten Studienanfänger seien aus Städten mit vielen Migranten wie Dortmund, Duisburg und Köln. Wegen des großen Andrangs wird auch die Zahl der Dozenten erhöht. „Bis jetzt war ich alleine, nächste Woche starten wir zu dritt“, sagte Khorchide zum Beginn der Vorlesungen. Insgesamt seien es sieben Dozenten. Im nächsten Jahr sollen noch zwei hinzukommen.

Autor: dapd | Foto: Volker Hartmann/dapd
Foto: Der Inhaber des Lehrstuhls für islamische Religionspädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Mouhanad Khorchide