Berlin | Die Bundesregierung bleibt trotz wachsender Spannungen mit dem wichtigsten Gaslieferanten Russland gelassen: Die heimischen Speicher sind vor Beginn der Heizsaison zu mehr als 90 Prozent gefüllt. Wissenschaftler der Universität Köln haben das gerade bekräftigt, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtet. Niemand müsse sich im bevorstehenden Winter Sorgen um die Gasversorgung machen, hebt auch die Energiewirtschaft hervor.

Aber längerfristig vermutlich schon: Denn Gasspeicher verdienen kaum das Geld, das sie kosten. Neue werden kaum mehr gebaut, viele Projekte sind zurückgestellt, schon gehen erste Speicher aus dem Markt, weil die Betreiber fürchten, dass sie die Modernisierungskosten nicht refinanzieren könnten. „Der Wettbewerbsdruck auf dem Speichermarkt ist sehr groß“, sagte Infrastruktur-Vorstand Hans-Joachim Polk von der Leipziger VNG Verbundnetz Gas AG. Grund seien hohe Importraten, aber auch, dass viele Speicherkapazitäten verfügbar sind.

„Deshalb wird der wichtige Beitrag von Erdgasspeichern zur Versorgungssicherheit vom Markt nicht mehr in ausreichendem Maße honoriert“, beklagte Polk.

Autor: dts