Berlin | Die Baumarktkette Obi will ihr Geschäft auf dem russischen Markt ungeachtet der politischen Spannungen zwischen der EU und Russland vervielfachen. Das kündigte Karl-Erivan Haub, Miteigentümer und Chef der Unternehmensgruppe Tengelmann, zu der Obi gehört, im Interview mit der „Welt“ an. Derzeit sei Obi dort mit 22 Märkten vertreten.

„Es können insgesamt fünfzig oder auch hundert werden“, sagte Haub. Allein für 2014 seien drei bis vier Neueröffnungen geplant. Haub plädierte für eine Fortsetzung intensiver Wirtschaftsbeziehungen trotz des Konflikts: „Es ist gut, dass vielfältige Handelsbeziehungen zu Russland bestehen.“

Das Land sei bei der Bekämpfung der Korruption viel erfolgreicher als die Ukraine. „Es ist zudem eines der finanziell solidesten Länder überhaupt mit nur zehn Prozent Staatsverschuldung“, sagte Haub. In der Bundesrepublik sei die Marktbereinigung auch nach der Praktiker-Pleite nicht beendet.

„In Deutschland gibt es selbst jetzt noch sechs Unternehmen. Das sind zu viele“, erklärte Haub. In den USA seien dagegen nur zwei große Ketten tätig, ebenso in Frankreich, während in Großbritannien nur ein Baumarkt-Unternehmen arbeite.

Autor: dts