Berlin | Mehrere Verfahren gegen 30 ehemalige SS-Angehörige, die im Verdacht stehen, in Auschwitz Beihilfe zum Holocaust geleistet zu haben, sind einem Medienbericht zufolge eingestellt worden. Nach Informationen des „Spiegel“ sollen die meisten Verdächtigen verhandlungsunfähig sein oder starben in den vergangenen Monaten; ein ehemaliger SS-Mann zählte wohl nie zur Lagermannschaft, ein anderer war schon nach dem Krieg in Polen bestraft worden. Ernsthaft würden Staatsanwaltschaften nur noch in acht Fällen ermitteln.

Experten erwarteten Prozesse allenfalls gegen zwei Verdächtige. Im Februar dieses Jahres hatten Ermittler in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen die Wohnungen ehemaliger SS-Leute durchsucht und drei von ihnen verhaftet. Das Vorgehen erregte weltweit Aufsehen.

Die Männer sollen inzwischen wieder frei sein. Bislang haben bundesdeutsche Gerichte dem Magazin zufolge nur 29 von rund 6.500 Angehörigen der SS-Mannschaft von Auschwitz, die den Krieg überlebten, verurteilt.

Autor: dts