Köln | Die Handwerkskammer und die Universität zu Köln wollen Studienabbrechern dabei helfen, in Handwerksberufen eine Perspektive zu finden. Dazu unterzeichneten die beiden Institutionen am Mittwoch, 22. Oktober,unter Anwesenheit des Staatssekretärs im Wissenschaftsministerium, Dr. Thomas Grünewald, eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK), Dr. Ortwin Weltrich erinnerte daran, dass der Fachkräftemangel auch das Handwerk der Region erreicht habe. Besonders betroffen sei die Führungskräfte-Ebene. Jeder vierte Mitgliedsbetrieb der HWK stehe altersbedingt zur Übergabe an.

Eine Berufsausbildung im Handwerk schaffe Zugänge zu krisenfesten Arbeitsplätzen und eröffnet Karriereperspektiven, so Weltrich. Wer sich nach der Gesellenprüfung zum Handwerksmeister weiterbilde, könne dann ein eigenes Unternehmen gründen oder als Betriebsleiter in einem mittelständischen Unternehmen beruflich schnell vorankommen.

Um Studienaussteigern diese Aufstiegschancen zu verdeutlichen, „möchten wir sie mit auf diese Zielgruppe zugeschnittenen Informationsveranstaltungen ansprechen, dazu können auch Exkursionen zu den Bildungszentren der Handwerkskammer, Unternehmensvorträge, Praxistage oder Betriebspraktika gehören“. Nach Überzeugung der Handwerkskammer sind regelmäßige Informationen erforderlich, weil den meisten Studenten die Vielfalt der Handwerksberufe unbekannt sei. Für Weltrich ist die Kooperation der Handwerkskammer zu Köln mit der größten Hochschule Deutschlands „ein Leuchtturmprojekt mit überregionalem Referenzcharakter.“
Für den Prorektor für Lehre und Studium der Universität zu Köln, Prof. Dr. Stefan Herzig, ist es erste Priorität Schwierigkeiten im Studium durch fachliche Beratung zu lösen. Erst wenn ein Studium definitiv nicht der richtige Weg sei, müssten Alternativen in den Blick genommen werden Dennoch stelle sich manchmal der Umstieg in eine nicht-akademische Laufbahn als „ernstzunehmende Alternative“ heraus. 

Autor: dd