Köln | Auf der Suche nach Wohnraum in Köln geht bei vielen Interessenten inzwischen Budget vor Prestige. Zu diesem Schluss kommt KSK-Immobilien, der Immobilienmakler der Kreissparkasse Köln bei der Vorstellung des „Marktbericht 2015“.

Die Auswertungen im Rahmen des „Marktberichts 2015“ zeigten nun, dass die begehrten, prestigeträchtigen Wohnquartiere Kölns bei zahlreichen Nachfragern auf Immobiliensuche offensichtlich keine Berücksichtigung fänden, erläutert Matthias Wirtz, Leiter Research der KSK-Immobilien.

Budget geht vor Prestige

Im Segment der Eigentumswohnungen herrscht demnach in Köln unter den Top 3 der Nachfrage-Hotspots neben Lindenthal eine sehr hohe Nachfrage für Nippes und Vogelsang. Die Masse an Nachfragern suche Immobilien mit einer fest definierten Preisobergrenze, so Wirtz. Die Bezahlbarkeit einer Immobilie sei für das Gros der Nachfrager elementar, weshalb preisgünstige Lagen verstärkt in den Fokus rückten.

Neben Wohnquartieren wie Nippes oder auch Neuehrenfeld sind dies laut Wirtz vor allem die innenstadtnahen rechtsrheinischen Stadtteile. Diese passten mit ihren Preisniveaus gut in das Profil vieler Immobiliensuchenden. Diesen Lagen rechnet Wirtz für Bestandsimmobilien  ist ein hohes Potenzial zu. Der aktuelle „Marktbericht“ weist für Nippes einen durchschnittlichen Preis von 2.686 Euro pro Quadratmeter für Bestandsimmobilien aus, für Ehrenfeld 2.816 Euro. Zum Vergleich: In Lindenthal und Marienburg werden laut Bericht durchschnittliche Preise von 3.800 bis 3.900 Euro pro Quadratmeter für Bestand bezahlt – die mit Abstand höchsten Preise im Stadtgebiet Köln. Es folgen Alt- und Neustadt mit mittleren Angebotspreisen von rund 3.650 Euro. Preisgünstig hingegen erscheinen Porz mit durchschnittlich 1.700 Euro oder auch Meschenich mit 1.029 Euro je Quadratmeter Bestands-Immobilie.

Investment-Objekt Single-Apartments

Dem „Marktbericht 2015“ der KSK-Immobilien ist zu entnehmen, dass bei kleinen Apartments mit bis zu 30 Quadratmetern Wohnfläche überdurchschnittlich hohe Quadratmetermieten von 16,66 Euro pro Quadratmeter im Neubau und 11,37 Euro pro Quadratmeter im Bestand zu erzielen sind. Für Kapitalanleger ist laut KSK das Produkt Single-Apartment sehr attraktiv, da hier selbst in den Top-Lagen Renditen von 5,0 % (Neubau) bis 6,0 % (Bestand) erzielbar seien.

Durchschnittlich Mietpreise in Köln: 9,75 Euro für Bestands-Mietwohnungen

In Köln steigen die Preise für Bestands-Mietwohnungen jährlich um 3,4 %, derzeit liegen die Preise für eine gebrauchte Mietwohnung in Köln bei 9,75 Euro/m².  Auch in den gut an Köln und Bonn angebundenen Städten wie Pulheim, Bergisch Gladbach oder Königswinter steigen die Mieten jährlich um etwa 1,6 bis 2,5 %. Aber auch innerhalb Kölns finden sich noch einige preisgünstige „Inseln“ wie etwa Roggendorf/Thenhoven mit 6,69 Euro pro Quadratmeter oder Seeberg mit 6,74 Euro pro Quadratmeter.

Stagnation bei Neubaumieten

Die Neubaumieten befinden sich in Köln seit dem 1. Quartal 2013 auf einem stabilen Niveau von etwa 11,30 Euro/m². Das erhöhte Bauvolumen der letzten beiden Jahre habe zu einer Angebotserweiterung und einer leichten Entspannung der Marktsituation im gehobenen Mietsegment geführt, so Wirtz. Auch im Bestand sei im gehobenen Mietsegment eine Abschwächung der Preisdynamik zu beobachten. Bei Kaltmietpreisen von 12 bis 12,50 Euro sei eine Spitze erreicht, so Dr. Guido Stracke, Geschäftsführer von KSK-Immobilien. „Die Zahlungsbereitschaft der Mieter kennt irgendwann auch ein Ende“, so seine Einschätzung. Nur eine Minderheit leiste sich Kaltmieten jenseits der 1.000 Euro. Die mäßigen Kölner Lagen mit niedrigem Preisniveau weisen laut Marktbericht demgegenüber noch deutliche Preissteigerungspotenziale auf.

Autor: Daniel Deininger | Grafik: KSK Immobilien
Foto: Eine „Wetterkarte“ aus dem aktuellen „Marktbericht 2015“, die das Preisniveau für Bestandsimmobilien innerhalb der einzelnen Stadtteile im Stadtgebiet Köln visualisiert