Köln | Die Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK) hat heute die Umfrage „Vitale Innenstädte 2014“, eine Passanten-Befragung zur Attraktivität deutscher Innenstädte für Köln vorgestellt. Das Institut für Handelsforschung Köln (IFH) hat bundesweit 30.000 Menschen und in Köln 1974 Menschen auf der Straße in Innenstädten befragt. Die Ergebnisse klingen alle bekannt und zeigen wenig bis gar nichts Neues.

Die Befragung, die von den IHKs, dem HDE Handelsverband Deutschland, Galeria Kaufhof und bcsd bezahlt wurde, war in 62 deutschen Städten am Start. Befragt wurden Menschen, die sich in der Innenstadt bereits aufhielten. Also Fans des analogen Shoppings. Köln schnitt im Gesamtergebnis mit einer Schulnote von 2,3 ab und lag damit leicht über dem Ortsgrößendurchschnitt, der bei 2,5 lag. Die zufällig an zwei Tagen befragten Besucher waren mit 42,7 Jahren im Durchschnitt älter als die vergleichbarer Innenstadtbesucher. Von den 1.924 Befragten waren 19 Prozent aus Köln, die große Masse aus der umliegenden Region. Köln wird also als regionales Oberzentrum wahrgenommen und besucht.

Schlecht schnitt Köln ab bei den Werten Sicherheit, Sauberkeit, dem Parken und der Barrierefreiheit. Auch die Gestaltung der Innenstadt wurde negativer gewertet, wie auch die regionale Verbundenheit. Das die Vielfalt der Geschäfte in einem Oberzentrum gut abschneidet, verwundert nicht, ebenso wie das Gastronomieangebot oder der Freizeitwert. Das die Kölner Innenstadt auch für die Nahversorgung genutzt wird, verwundert nicht unbedingt, wohnen in der Kölner Innenstadt ja auch noch über 100.000 Menschen, was in anderen Metropolen eher selten ist. Kritisch bewerten muss man die Aussage zur Onlineaffinität der Befragten. Denn schließlich hat man ausschließlich analoge Shopper in der Innenstadt befragt. Die Onlinekäufer hat man da gar nicht dabei und daher verwundert es nicht, dass annähernd 60 Prozent ihr Konsumverhalten noch nicht geändert hat. Hätte man sich die Mühe gemacht auch reine Onlinekäufer in die Befragung mit einzubeziehen, hätte man ein differenzierteres Bild erhalten und vielleicht auch eher herausgefunden, was man in einer Innenstadt anbieten muss, um auch diese Klientel wiederzugewinnen und langfristig zu binden.

So steht die Untersuchung nicht nur auf einem Bein, sondern bietet auch keine wirklich neuen Erkenntnisse, sondern lediglich ein Stimmungsbild mit den bekannten Schwächen in der Stadt, wie Sauberkeit und Sicherheit, die jeder Kölner kennt, auch die Verantwortlichen aus X-Studien.

Autor: Andi Goral
Foto: Heute sind die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe besonders intensiv dabei den Roncalliplatz in der Kölner Innenstadt zu reinigen, da dort morgen die zentrale Trauerfeier für die Opfer des Absturzes der Germanwings Maschine stattfinden wird.