Köln | Die Industrie- und Handelskammer (IHK) lud zum Digital Talk 04 mit Wirtschaftsminister Garrelt Duin. Der versprach in NRW flächendeckend bis 2018 Breitband mit mindestens 50 Mbit und dass die Landesregierung für Finanzierungslücken die der Bund nicht schließt, bei den Kommunen einspringt, um dieses Ziel zu erreichen. Neben dem Talk gab es auch Preise für drei Unternehmen, den DWNRW-Award. Die Gewinner sind evopark, GTP Schäfer, Bächer Bergmann und die Metro. Rund 50 Personen waren gekommen.

Duin machte deutlich, dass es darum gehe den Mittelstand aufzurütteln und ihn in der Digitalisierung voranzubringen. Der Mittelstand müsse sein eigenes Geschäftsmodell und seine Produktionsmethoden auf den digitalen Prüfstand stellen, um zu klären, wie sie unter digitalen Bedingungen zu optimieren sind und der Digitalisierung standhalten. Das Zeitfenster hierfür sei nicht zu lange, nur wenige Jahre, so der Minister. Europa und damit Deutschland befände sich in einer Sandwichposition zwischen dem Silicon Valley und China, die in der Digitaliserung vorangehen.

Duin fordert ein Fach „Digitalkunde“ und eine Hochschule für Coder, die er sich gut in Köln vorstellen könne. Allerdings sieht er eine solche zunächst nicht als staatliche „Coderschule“, sondern eher gegründet von einer privaten Initiative, weil die Ministerialbürokratie zu langsam agiere. Das wäre ein klares Signal, dass von NRW ausgehen könne. Denn, so der Minister für den digitalen Wandel seien drei Dinge wichtig: Köpfe, Kapital und Kooperation. Die Kölner dürfte eine Aussage des Ministers besonders gefreut haben: Nordrhein-Westfalen sei zwar ein polyzentrisches Land mit vielen wichtigen Städten, aber Köln sei in der Frage der Digitalisierung in der „Pole Position“. Duin ist sich sicher, dass man eine kritische Größe erreichen müsse, um auch national und international wahrgenommen zu werden. Dort, wo es schon die meisten Startups und Unternehmen die sich mit der Digitalisierung auseinandersetzten gebe, diesen Standort müsse man stärken. Duin sieht für NRW zwei bis drei solcher Zentren, zu denen Köln gehöre.

Wirtschaftsminister Garrelt Duin verlieh anschließen zum zweiten Mal den DWNRW-Award. Den Preis der Digitalen Wirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. In der Kategorie Startups wurde evopark aus Köln ausgezeichnet. Für den Mittelstand nahm der Gießerei-Zulieferer GTP Schäfer aus Grevenbroich und die Kölner Schreinerei Bächer Bergmann einen Preis entgegen. Die Kategorie Großunternehmen entschied die Metro für sich.

Autor: Andi Goral