Köln | Unter dem Motto „Miesen Machenschaften das Handwerk legen“ protestierten nach Angaben der Initiatoren über 600 Kfz-Handwerker auf einer Warnstreik-Kundgebung vor der Kölner Kfz-Innung. Die Protest-Teilnehmer aus zehn Betrieben der IG Metall Köln-Leverkusen brachten laut IG Metall lautstark ihren Unmut über die Kfz-Arbeitgeber zum Ausdruck. Ihre Forderung: ein landesweit geltender Tarifvertrag im Kfz-Handwerk.

Was die Arbeitgeber ihren Beschäftigten zumute, sei „eine pure Frechheit“, so die IG Metall Köln-Leverkusen in einer Erklärung. In allen anderen Bundesländern erhielten die Kfz-Beschäftigten eine Tariferhöhung von zweimal 2,8 Prozent. Nur in NRW verweigere sich die Tarifvertrags-Partei – der Landesinnungsverband des Kfz-Handwerks – den Verhandlungen mit der IG Metall.

In NRW verfolgten die Arbeitgeber die Strategie und hätten einen „Billig-Tarif“ mit der CGM (Christliche Gewerkschaft Metall) abgeschlossen. Dieser sehe niedrigere Entgeltsteigerungen und längere Arbeitszeiten vor. Parallel dazu verweigere der Landungsinnungsverband der Kfz-Arbeitgeber die Verhandlungen mit der IG Metall. Diese Taktik verfolgten die Kfz-Arbeitgeber bereits seit 2008 „mit der verheerenden Folge“ -sowohl für die Betriebe als auch für die Beschäftigten-, dass es mittlerweile einen „Flicken-Teppich“ von völlig unterschiedlichen Tarifkonditionen in den einzelnen Kfz-Betrieben gebe.

„Die Stimmung in den Kfz-Handwerks-Betrieben läuft heiß“, sagte Wolfgang Rasten, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Köln-Leverkusen. „Faire Einkommen und faire Arbeitsbedingungen auf Grundlage eines NRW-weit verhandelten Flächentarifvertrages – das ist und bleibt unser Ziel. Die Arbeitgeber und die Innungen –an ihrer Spitze der Landesinnungsverband- seien als Körperschaft des öffentlichen Rechts nach der Handwerksordnung verpflichtet, Tarifverträge für die Betriebe und die dort Beschäftigten abzuschließen, so die IG Metall Köln-Leverkusen. Es sei eine Provokation, Billig-Tarifverträge mit einer Pseudo-Gewerkschaft abzuschließen und sich der prägenden Gewerkschaft im Kfz-Handwerk –der IG Metall- zu verweigern.

Autor: dd