Düsseldorf | „Den stationären Handel rettet nur der stationäre Handel selbst“, erklärte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin zu Beginn des ersten Runden Tisches „E-Commerce“, einer Diskussionsrunde mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden über die Auswirkungen des rasant zunehmenden Onlinehandels auf Kunden, Dienstleister und Händler.

Duin machte damit deutlich, dass der stationäre Einzelhandel aktiv werden müsse. Auch wenn der Online-Handel weiterhin stark wachse, würden die Geschäfte vor Ort weiterhin eine wichtige Rolle spielen, so der Minister: „Trotz abnehmender Umsätze hat der stationäre Einzelhandel immer noch enorme Stärken gegenüber dem E-Commerce. Aber er muss umdenken und sich neu erfinden. Beratungskompetenz und das Erlebnis Einkaufen sind dabei Stärken, die die Einzelhändler vor Ort ausspielen können.“

Im Mittelpunkt des Runden Tisches stand die Frage, wie Vitalität und Vielfalt der Innenstädte, vor allem abseits der Haupteinkaufsstraßen sowie in Klein- und Mittelstädten erhalten und gestärkt werden können. Prof. Dr. Gerrit Heinemann, Leiter des „eWeb Research Center“ der Hochschule Niederrhein, erklärte dazu: „Für die Rettung des deutschen Handels ist es zwingend notwendig, eine Chancengleichheit zwischen stationären und Online-Händlern herzustellen. Weniger lokale Reglementierungen sind hier potentielle Stellschrauben, auch für die Politik.“

Konsens der Gesprächsteilnehmer war zudem, dass die Nahversorgung in den Stadtteilzentren in Zukunft zu einer Herausforderung wird. Dies wird eines der Themen der nächsten Treffen des Runden Tisches „E-Commerce“ sein.
 
 

Autor: dd
Foto: NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (Archivfoto).