Düsseldorf | Das NRW-Innenministerium hat zusammmen mit dem Finanzministerium angekündigt, dass Steuerfahndung und Polizei bei der Bekämpfung von organisierter Wirtschaftskriminalität und Steuerhinterziehung künftig enger zusammenarbeiten werden. Dafür soll eine neu gegründete Ermittlungsgruppe der Steuerfahndung ins Landeskriminalamt einziehen. Finanzminister Norbert Walter-Borjans und Innenminister Ralf Jäger erhoffen sich davon ein schnelleres Auspüren und Überführen von Wirtschaftskriminellen.

Ab Anfang 2015 soll das Sachgebiet Ermittlungsgruppe Organisierte Kriminalität und Steuerhinterziehung (SG-EOKS) beim Landeskriminalamt eingerichtet werden. Dieser Ermittlungsgruppe  gehören 15 speziell geschulte Steuerfahnderinnen und Steuerfahnder des Finanzamts für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Düsseldorf an.

Die neue Ermittlungsgruppe soll so schneller und effektiver gegen die  zunehmend global agierenden und organisierten Täter vorgehen können. Das Wissen und die Erfahrung von Polizisten und Steuerfahndern soll nun bei der Zusammenarbeit in Analyse- und Auswertungsprojekten gebündelt werden.

Fokus liegt auf Cum-Ex-Fällen

Das LKA führt im Falle von Cum-Ex-Geschäften die Ermittlungen wegen des Tatverdachts des Betruges, der Erpressung und der bandenmäßigen Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen. Dabei soll das LKA von NRW-Steuerfahndern bei den Ermittlungen unterstützt werden. Bei konkret laufenden Ermittlungen gehe es um versuchte Steuerhinterziehung in Höhe von rund 460 Millionen Euro und vollendete Steuerhinterziehung in Höhe von rund zwölf Millionen Euro, so die Mitteilung aus den beiden Ministerien.
 

Autor: dd
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