Köln | Heute wurde der „D21-Digital-Index 2016“ vorgelegt. Darin präsentiert die Initiative  D21 e. V. in  Kooperation mit der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) Forschungsergebnisse zum Stand der Digitalisierung in Deutschland. Laut Index nutzen 79 Prozent der Deutschen das Internet, die Digitalkompetenz habe sich im Vergleich zum Vorjahr jedoch verschlechtert.

Digitale Kompetenzen gering ausgeprägt

Inzwischen nutzen laut dem heute vorgelegten „D21-Digital-Index 2016“ 79 Prozent der Deutschen das Internet. Insbesondere im Bereich der digitalen Kompetenz schneide die Bevölkerung im Vergleich zum Vorjahr schlechter ab (-5 Indexpunkte). Das Schwerpunktkapitel Digitalkompetenzen verdeutliche: Der digitalen Zukunft begegnen die Menschen mit geringen Kompetenzen. So würden zwar etwa 72 Prozent der Gesamtbevölkerung Suchmaschinen nutzen, doch nur 58 Prozent könnten mit hoher Kompetenz Internetrecherchen durchführen. Nur 37 Prozent bezögen mehrere Quellen mit ein und nur 15 Prozent betrachteten Ergebnisse jenseits der ersten Seite der Suchmaschinen.

Dass die Digitalisierung insbesondere auch Kinder und Jugendliche zunehmend vor größere Herausforderungen stellt, zeigen auch die Ergebnisse der erstmalig durchgeführten Sonderstudie „Schule Digital – Lehrwelt, Lernwelt, Lebenswelt“ (ebenfalls durchgeführt von Kantar TNS). Ein zentraler Befund der Studie: Die digitale Realität der Lernwelt zu Hause und der Lebenswelt findet immer noch wenig Eingang in die Lehrwelt der Schule.  Prof. Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW (LfM), sagte: „Der Prozess der Digitalisierung kann nur dann gesamtgesellschaftlich erfolgreich verlaufen, wenn möglichst alle Bürgerinnen und Bürger die für diese Entwicklungen entsprechenden Kompetenzen erwerben können. Will man einer digitalen Spaltung unserer Gesellschaft entgegenwirken, müssen die Menschen mehr als bisher beim Kompetenzerwerb unterstützt und zu digitaler Selbstbestimmung befähigt werden.“ Brautmeier betonte weiterhin, dass die Förderung von digitalen Kompetenzen eine Herausforderung aller mit Bildung, Information und Beratung befassten Akteure und Institutionen sei.

Präsentiert wurde der „D21-Digital-Index 2016“ heute gemeinsam mit Staatssekretär Matthias Machnig im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Die Studie liefert seit 2013 jährlich ein Lagebild zum Digitalisierungsgrad der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren, inklusive der Offliner. Durchgeführt wird sie von Kantar TNS (ehem. TNS Infratest).

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