Köln | „Nicht nur mit Fertigstellungszahlen, sondern auch mit guten Wohnungen in attraktiven und funktionierenden Wohngebieten sind wir unserer Kernaufgabe, der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, wieder einmal gerecht geworden“, so Uwe Eichner, GAG-Vorstandsvorsitzende. 389 neu gebaute Wohnungen, ein Großteil davon öffentlich gefördert, sowie 234 Wohnungen, die nach Modernisierung wieder bezogen wurden, belegen das Engagement der GAG. Auch für die nächsten Jahre kündigte Uwe Eichner den rund annähernd 60 anwesenden Aktionären hohe Investitionen in den Wohnungsbau an: „Die Investitionen von 2015 mit eingerechnet, werden wir dafür bis einschließlich 2020 mehr als eine Milliarde Euro ausgeben.“

Detailliert erläuterten Eichner und seine Vorstandskollegin Kathrin Möller auch den Ankauf der derzeit noch unter Zwangsverwaltung stehenden 1.209 Wohnungen in Chorweiler. Nach umfangreichen Vorbereitungen und Verhandlungen in 2015 und 2016 wurde am 2. Mai der Kaufvertrag mit dem Insolvenzverwalter unterzeichnet. Inklusive Grunderwerbssteuer und Nebenkosten wurden für den Ankauf rund 53 Millionen Euro ausgegeben, für den Abbau des Instandhaltungsstaus sind 36,2 Millionen Euro vorgesehen. Ermöglicht wurde ein wirtschaftlich tragbares Engagement der GAG in Chorweiler durch den Betrauungsakt der Stadt Köln, der einen Zuschuss in Höhe von 32 Millionen Euro, verteilt auf zehn Jahre, vorsieht. Trotz zum Teil gegensätzlicher Meinungen bei den Aktionären sowie kontroversen Diskussionen betonte Eichner: „Unser Engagement in Chorweiler ist deshalb nicht nur technisch machbar und sozial geboten, sondern auch wirtschaftlich im reinsten Wortsinn.“

Ein weiteres Thema war der Wechsel des Börsensegments, das so genannte Delisting, das zum 30. November wirksam wird. Danach ist die Aktie der GAG nicht mehr im allgemeinen Freiverkehr der Börse Düsseldorf notiert. Ein Schritt, den Uwe Eichner mit den erhöhten Haftungs- und Berichtspflichten auch im Freiverkehr begründete – „Ein logischer und konsequenter Schritt.“ Darüber hinaus präsentierte und erläuterte er positive und beeindruckende Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres. Die Umsatzerlöse erreichten mit 308,3 Millionen Euro wieder ein hohes Niveau, der nachfragebedingte Leerstand ging deutlich zurück auf 0,57 Prozent. Das Konzernergebnis belief sich auf 35,3 Millionen Euro, und mit 4,74 Milliarden Euro hat der Wert der unternehmenseigenen Gebäude und Grundstücke einen neuen Höchstwert erreicht. „Wir sind gut gerüstet für große Aufgaben“, fasste Uwe Eichner diese Zahlen zusammen.

Stark angezogen hat die Bautätigkeit der GAG, was sich nicht zuletzt in den Investitionen widerspiegelt. Die schon in 2014 hohe Investitionssumme wurde im vergangenen Jahr noch einmal gesteigert und betrug gut 143 Millionen Euro. Der Wohnungsbestand der GAG wuchs um 240 Wohnungen auf 42.557 an. Die Aufwendungen für die Instandhaltung stiegen auf 49,9 Millionen Euro an. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat Kölns größte Vermieterin rund 720 Millionen Euro für bestandsverbessernde Maßnahmen ausgegeben – also für die Pflege der vorhandenen Gebäude und den Neubau neuer Wohnungen. Die Durchschnittsmiete in den GAG-Wohnungen betrug im vergangenen Jahr 6,28 Euro pro Quadratmeter – 13 Cent oder 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr und immer noch deutlich unter der Kölner Durchschnittsmiete.

Die anwesenden Aktionäre stimmten der von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagenen Dividendenausschüttung in Höhe von 50 Cent je Aktie (Gesamtausschüttung: 8,16 Millionen Euro) zu. Vorstand und Aufsichtsrat wurden von der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2014 entlastet. Darüber hinaus wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft DOMUS AG für das Geschäftsjahr 2016 zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer bestimmt. Zahlreiche Nachfragen der Aktionärinnen und Aktionäre vor der Abstimmung wurden gewissenhaft und ausführlich beantwortet, so dass alle Beschlüsse mit einer deutlichen Mehrheit von über 99 Prozent gefasst wurden.

Darüber hinaus hab es noch Änderungen im Aufsichtsrat der GAG Immobilien AG. Im Rahmen der Hauptversammlung wurden die im Frühjahr neu gewählten Arbeitnehmervertreter in das Gremium aufgenommen.

Autor: ib