Köln | Die Commerzbank Köln habe im ersten Halbjahr 2016 im Privat- und Firmenkundengeschäft zugelegt, trotz Niedrigzinsen und Turbulenzen am Kapitalmarkt. Nicht nur die Baufinanzierungen seien gestiegen, sondern auch das Wertpapiergeschäft. Die Kreditnachfrage der mittelständischen Unternehmen sei stabil geblieben. 

Gemeinsam verantworten Harald Mögebauer und Stephan Plein das Segment Private Kunden und das Wealth Management im Großraum Köln und Leverkusen. „Wir haben netto knapp 3.300 Kunden gewonnen. Damit sind wir so stark gewachsen wie im erfolgreichen Vorjahr. Gründe für diese positive Entwicklung sind die verstärkte Kreditnachfrage und das kostenlose Girokonto“, so Stephan Plein. Neben der Kontoeröffnung in der Filiale können Kunden ihr Girokonto auch komplett online eröffnen. 13 Prozent der Neukunden haben davon Gebrauch gemacht. Zu angekündigten Filialschließungen von Wettbewerbern betonte Plein: „Die Commerzbank bleibt vor Ort präsent, weil die meisten Kunden Wert auf persönliche Gespräche legen.“

Boom bei Baufinanzierungen

In den ersten sechs Monaten des Jahres sei die Nachfrage nach Ratenkrediten stark auf 31,4 Millionen Euro gestiegen. „Das Plus von 69 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zeigt, dass immer mehr Kunden die Mini-Zinsen für Anschaffungen nutzen“, erläuterte Harald Mögebauer. Baufinanzierungen boomen – auch dank der von der EZB niedrig gehaltenen Zinsen – weiter. So konnten die Kölner Niederlassungen Immobilen im Wert von insgesamt über 259 Millionen Euro finanzieren und somit insbesondere vielen jungen Familien zum Eigenheim verhelfen.

Wertpapiergeschäft

Im Wertpapiergeschäft wurden in den Niederlassungen trotz Börsenturbulenzen zu Jahresbeginn und der Brexit-Debatte gegenüber dem Vorjahr mehr als 97 Millionen Euro neu angelegt, so Mögebauer. „Die niedrigen Zinsen werden das Verhalten der Anleger weiter verändern. Wertpapiere sind das neue Sparbuch.“

Kreditnachfrage

Die Mittelstandsbank, die bei der Finanzierung von Unternehmen der Marktführer in Deutschland ist, verzeichnete im gleichen Zeitraum eine stabile Kreditnachfrage. „Die Nachfrage der Mittelständler nach Unternehmenskrediten könnte stärker sein“, sagte Dirk Schamberger, der in Köln das Firmenkundengeschäft leitet. Sehr erfolgreich ist die Commerzbank bei der weiteren Digitalisierung voran gekommen. Besonders für Aufmerksamkeit hat die Einführung einer Peer-to-Peer-Plattform mit dem Namen „Main Funders“ gesorgt, bei der Investoren und kreditsuchende Unternehmen zusammengebracht werden, sagte Schamberger.

Tochtergesellschaft in Sao Paulo

Für großes Interesse bei den Kunden der Mittelstandsbank habe die Eröffnung der neuen Tochtergesellschaft in Brasilien gesorgt. Im Juni hatte die Commerzbank in Sao Paulo dort einen Standort eröffnet, der deutsche Mittelständler auf ihrem Weg nach Brasilien begleitet und brasilianische Firmen bei ihrem Geschäft mit Europa hilft.

Autor: Irem Barlin