Köln | Die Kölner Industrie- und Handelsunternehmen melden zum Jahresbeginn 2017 in Köln und der Region eine weiterhin gute Geschäftslage. Das geht aus der Konjunkturumfrage Winter 2016/17 der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK), an der 700 Unternehmen teilgenommen haben, hervor. Rund die Hälfte davon aus der Stadt Köln. Im Vergleich zur Herbstumfrage habe sich die Stimmung insgesammt leicht verbessert, dennoch bringen ungelöste geopolitische Krisen Unsicherheiten in die Exportwirtschaft, erklärt Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK.

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Die IHK stellte heute ihre Winterumfrage vor, an der sich rund 700 Unternehmen beteiligt haben. „Mehr als 90 Prozent der Unternehmen melden eine gute bis befriedigende Geschäftslage. Im Vergleich zur Vorumfrage hat sich die Stimmung insgesamt leicht verbessert“, fasst Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK, die aktuelle Lage zusammen.

Die gute Binnennachfrage bleibe weiterhin die Säule der Konjunktur im Wortschaftraum Köln. Besonders erfreulich sei, dass das Exportgeschäft zum Jahresende angezogen habe, sagt Reichardt. Trotz zahlreichen Risiken im internationalen Umfeld, habe sich das Außenhandelsgeschäft zum Jahresende stabilsiert. 25 Prozent der Unternehmen sollen von einem Exportplus ausgehen und die Mehrheit rechen auch von einem gleichbleibenden Exportaufkommen. Dennoch sollen Unsicherheiten – wie die Entwicklung in den USA, der Brexit, die Bankenkrise und das Scheitern des Referendums in Italien, die sinkende Nachfrage aus China und den Schwellenländern – die Exportwirtschaft belasten. „Nur die Perspektive ist für die Unternehmen etwas unklar, weil sie eben nicht wissen, wie es in den nächsten sechs Monaten weitergeht“, erklärt Reichardt im Interview mit report-K.

Die Einschätzung der Geschäftslage bleibe derzeit positiv. 45 Prozent der Unternehmen sollen ihre Lage als gut bewertet und sechs Prozent eine schlechte Geschäftslage angegeben haben.

Risiken: Nachfrage und Fachkräftemangel

Neben der Auslandsnachfrage melden die Unternehmen, dass sie den Fachkräftemangel als Risiko sehen. Fast die Hälfte der Unternehmen, 47 Prozent, sehen in der Inlandsnachfrage das größte Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. An zweiter Stelle, mit 43 Prozent, werde der Fachkräftemangel genannt.Die Unternehmen weiterhin moderate Bereitschaft zum Beschäftigungsaufbau. Die Auslandsnachfrage stehe an dritter Stelle der Risiken. 41 Prozent sehen hierin einen Risikofaktor. Der Fachkräftebedarf trete insbesondere im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Baugewerbe, im Einzelhandel, im konsumorientierten Großhandel sowie im Verkehrsgewerbe zu Tagen.

Geschäftserwartungen in Köln

Die Erwartungen im gesamten Bezirk der IHK Köln zur Geschäftsentwicklung in den kommenden zwälf Monaten seien im Vergleich zum Herbst über alle Branchen hinweg nur minimal gesunken und weiterhin auf einem hohen Niveau, erklärt Reichardt und ergänzt abschließend: „Die Erwartungen sind durchaus gut, aber sie sind etwas verhalten. Es ist keine Euphorie im Markt, sondern eher eine abwartende Haltung aufgrund der Unsicherheiten, die die Exportwirtschaft belasten. Die Unternehmen brauchen eigentlich sichere Rahmenbedingungen und die finden sie derzeit nicht vor.“

Autor: Irem Barlin