Köln | München |Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im November leicht gesunken: Der Index steht im elften Monat des Jahres bei 110,4 Zählern, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am heutigen Donnerstag. 24. November, mit. Im Oktober war das Konjunkturbarometer auf 110,5 Punkte gestiegen. Beobachter hatten für November mit einem unveränderten Wert gerechnet. Professor Dr. Carsten Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln kritisiert die großen politischen Ereignisse der vergangenen Monate.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigster Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er basiert auf rund 7.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.

„Politische Unsicherheit dominiert das deutsche Konjunkturbild“.

Professor Dr. Carsten Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln, erklärt dazu: „Die Entwicklung des ifo-Index ist für mich nicht wirklich überraschend. Die deutsche Wirtschaft ist weiter aufwärts gerichtet, aber langsam schlagen die vielen politischen Paukenschläge der vergangenen Monate auf das Gemüt der Unternehmer durch. Erst Brexit und nun Donald Trump, der zum 45. US-Präsident gewählt wurde. Die Auswirkungen dieser beiden Volksentscheide auf die Wirtschaft des Euroraums sind noch völlig unklar. Die größten Wachstumsimpulse aus dem Ausland kamen in den vergangenen Jahren aus den USA und UK. Für beide Länder gilt, dass deren künftige Wirtschaftsentwicklung derzeit mit großer Unsicherheit behaftet ist. Hinzu kommt, dass ein Ende der politischen Unabwägbarkeiten nicht in Sicht ist. Bereits Anfang Dezember 2016 steht das Verfassungsreferendum in Italien an, und im April 2017 haben die Franzosen über den zukünftigen Präsidenten bzw. die zukünftige Präsidentin zu entscheiden.“

Autor: ib | dts