Köln | Zum ersten Mal gibt es für alle 1.149 Azubis in der Gastronomie in Köln feste Azubi-Vergütungen. Demnach bekomme der Nachwuchs in Gaststätten, Restaurants und Hotels jetzt 700 Euro im ersten und 800 Euro im zweiten Ausbildungsjahr. Im dritten Lehrjahr gehen angehende Köche und Kellnerinnen mit 900 Euro am Monatsende nach Hause. Darauf habe die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hingewiesen. „Damit ist die Ausbildung in der Gastronomie ein Stück weit attraktiver geworden – jedenfalls fürs Portemonnaie“, sagt Mohamed Boudih.

Der Geschäftsführer der NGG Köln unterstreicht, dass die höheren Azubi-Vergütungen rückwirkend ab dem 1. August in ganz Nordrhein-Westfalen (NRW) allgemeinverbindlich sind. Dafür habe sich die NGG mit Erfolg eingesetzt. „Das bedeutet, dass jeder gastronomische Betrieb in Köln seinen Auszubildenden dieses Geld zahlen muss. Andernfalls verstößt er damit gegen das Gesetz.

Damit hat die Branche erstmals eine Mindest-Ausbildungsvergütung. Wer seinen Nachwuchs besonders motivieren und dafür sorgen will, dass den Azubis die nicht immer leichte Ausbildung rund um Küche, Service und Rezeption auch schmeckt, darf natürlich auch noch etwas oben drauflegen“, so Boudih.

Insgesamt habe ein Koch-Azubi jetzt pro Monat 29 Euro im ersten und 31 Euro im zweiten Ausbildungsjahr mehr in der Tasche. Eine Restaurant- oder Hotelfachfrau, die im Service oder an der Hotelrezeption ihre Ausbildung mache, gehe im dritten Ausbildungsjahr mit 34 Euro monatlich mehr nach Hause. Mit dem jetzt allgemeinverbindlichen Tarifvertrag gibt es erstmals klare Regeln

für die Ausbildung. „Über die einheitlichen Ausbildungsvergütungen hinaus gilt beispielsweise jetzt auch, dass Azubis nach einem langen zweiten Berufsschultag in der Woche frei haben und nicht mehr zurück in die Küche oder an die Theke ihres Ausbildungsbetriebs müssen“, so NGG-Geschäftsführer Boudih.

Autor: ib
Foto: Foto: NGG Köln