Köln | Heute hat der Nachhaltigkeitskongress der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Köln mit der Cologne Business School (CBS), unter dem Motto „Wirtschaften anders denken“, im Börsensaal der IHK Köln stattgefunden. Der Nachhaltigkeitskongress bildete den Anfang der dritten internationalen Konferenz „CSR, Sustainability, Ethics & Governance“ mit dem Fokus auf „Nachhaltigem Management“.

Workshopreihe als Auftakt

Bereits im letzten Jahr startete die IHK Köln in Kooperation mit der CBS eine Workshopreihe zum Thema „Nachhaltigkeit für Unternehmen“. Die Unternehmen konnten sich darüber informieren, wie sich Nachhaltigkeit, in Bereichen der Materialität, des Arbeitseinsatzes und der Logistik, positiv auf den ökonomischen Erfolg des Unternehmens auswirken kann. Die Teilnehmer des Workshops seien „total durchmischt, branchen-, wie größenmäßig“, so Dr. Ulrich S. Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Köln der ergänzt „mittelständische aber auch kleinere Unternehmen und sowohl aus dem Dienstleistungssektor, als aus dem produzierenden Bereich“ haben teilgenommen. Aus dieser Workshopreihe entwickelte sich dann die Idee zu dem Nachhaltigkeitskongress.

Der Nachhaltigkeitskongress

Der heutige Kongress bestand aus vier jeweils einstündigen Diskussionsrunden, in denen sich Experten aus Wirtschaft,Wissenschaft und Politik zum Thema der Nachhaltigkeit in Unternehmen austauschten. Prof. Dr. habil. Elisabeth Fröhlich, Präsidentin der CBS, beschreibt das Ziel der Veranstaltung:„Wir müssen die Unternehmen motivieren, sich diesem Thema zu stellen und die Veränderungen, den kulturellen Wandel, aus den Unternehmen heraus zu realisieren. Das können wir natürlich durch Bildung und Weiterbildung entsprechend unterstützen. Der Austausch zwischen Theorie und Praxis ist einfach notwendig. Man kann nicht parallel nebeneinander laufen, sondern muss sich vernetzen und das frühest möglich.“ Dabei soll ein Dialog auf Augenhöhe mit den Unternehmen stattfinden, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Fröhlich zufolge, sei es wichtig den Unternehmen konkrete Möglichkeiten und Businessmodelle aufzuzeigen.

Erfolgreiches Geschäftsmodell

Ein vorgestelltes Beispiel für ein erfolgreiches, nachhaltiges Unternehmen bildet der Bergsportausrüster „Vaude“. „Wir haben uns vor einigen Jahren auf den Weg gemacht Europas nachhaltigster Outdoor-Ausrüster zu sein. Unsere Vision ist es, einen positiven Beitrag für die Gesellschaft und für die Welt zu leisten, mit unseren Produkten und unseren Innovationen. Dafür haben wir unser Geschäftsmodell komplett nachhaltig ausgestaltet.“, so Lisa Fiedler, Unternehmensentwicklung und CSR. Nachhaltigkeit spielt sowohl in den Bereichen des Umweltmanagement, woher beziehen wir Energie, über familienfreundliche Arbeitsmodelle bis zu dem Design und Vertrieb der Produkte selbst eine entscheidende Rolle. „Wir definieren Nachhaltigkeit nach Ökonomie, Ökologie und Sozialem. Und das bestimmt eben unsere Entscheidungen“, sagt Fiedler. Das mit einem nachhaltiges Unternehmen auch ökonomische Erfolge erzielt werden, bestätigt Fiedler: „Wir sind mit unserem Umsatz in den letzten fünf Jahren beispielsweise immer über dem EU-Durchschnitt gewachsen und führen das auch auf unsere ganz klare Positionierung zum Thema Nachhaltigkeit zurück, dass wir da auch ganz transparent über Fortschritte, Herausforderungen und auch Rückschläge berichten.“

Wie das Beispiel „Vaude“ zeigt geht es beim Einsatz für nachhaltiges Wirtschaften, nicht nur um Ökologie oder ein positives Markenimage, sondern auch um die Sicherung von ökonomischen Erfolgen, bei stetig abnehmenden Ressourcen. Lisa Fiedler, bestätigte zudem, dass gerade in der Produktentwicklung, das Nachdenken über Nachhaltigkeit schon fester Bestandteil im Designprozess sein muss. Denn hier werden Langlebigkeit oder Recyclingfähigkeit und der Einsatz von Ressourcen schon maßgeblich mitbestimmt. Der Nachhaltigkeitskongress zeigte neben Theorie gelungene Beispiele von nachhaltigem Handeln in Unternehmen auf. Und dies meinte nicht nur großen Unternehmen, sondern auch KMU´s.

Autor: Lisa Oster
Foto: Dr. Ulrich S. Soénius, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Köln und Lisa Fiedler von „Vaude“ die ihr Unternehmen als eines von mehreren Best Practice-Beispielen vorstellte.