Köln | Leverkusen | Die IG Metall Köln-Leverkusen hat alle Kölner ATOS-Betriebe heute ab 12 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. 90 Mitarbeiter sind diesem Aufruf gefolgt und sammelten sich an der Franz-Geuer-Straße zum gemeinsamen Demonstrationsmarsch. Der Gewerkschaftssekretär Carsten Kretschmann der IG Metall Köln-Leverkusen wies in seiner Stellungnahme über den aktuellen Verlauf der Tarifverhandlungen vor den Kölner Warnstreikenden darauf hin, dass für die Beschäftigten seit 2013 ein Rahmentarifvertrag IT-Dienstleistungen, der die jährlichen Entgelterhöhungen mit einer einmonatigen Verzögerung an die Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie koppelt. Diese Kopplung soll laut dem Arbeitgeber abgelöst werden, durch individuelle Lösungen. Bei einer aktuellen Umsatzrendite von über neun Prozent bei ATOS ist dieses Vorgehen umso unverständlicher.

„Die Beschäftigten sind zurecht sauer, dass man ihnen die vereinbarte Tariferhöhung vorenthalten will, obwohl es dem Unternehmen wirtschaftliche hervorragend geht. Diese Wut haben sie heute auf die Straße getragen.“ stellte der Betriebsrat Joachim Bass fest.

ATOS verweigert weiterhin eine angemessene Tariferhöhung und will wesentliche Teile des Tarifvertrages nicht mehr anwenden bzw. ändern. Zukünftig sollen Tariferhöhungen nur noch gewährt werden, wenn die Planungen von Marge und Gewinn es zulassen. Eine Lösung des Konfliktes zeichnet sich nicht ab.

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Forderungen der IG Metall:

– Die IG Metall fordert die Weitergabe der 3,4 Prozent Tariferhöhung aus 2015 und
  die Umsetzung der Tariferhöhung der MuE aus diesem Jahr in Höhe von 2,8
  Prozent.

– Die Arbeitgeberin fordert Änderung der Anbindung an die Erhöhungen der Metall-
  und Elektroindustrie. Sie bietet eine Erhöhung der Gehälter nur unter der
  Voraussetzung erheblicher Verschlechterungen der tarifvertraglichen Regelungen.

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Autor: ib
Foto: Foto: IG Metall Köln-Leverkusen