Köln | Von den drei Rheinenergiestiftungen feiern zwei – die für Familie und Kultur – heute zehnjähriges Jubiläum. Mit einem kleinen Festakt im Foyer der Zentrale der Rheinenergie sprachen und diskutierten unter anderem Oberbürgermeisterin Reker, Rheinenergie-Vorstandschef Steinkamp, Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie, Rainer Osnowski, Geschäftsführer der lit.Cologne und Mustafa Bayram, Vorsitzender des Coach e. V.. Reker, die auch Stiftungsratsvorsitzende der Rheinenergiestiftungen ist, sagte zu den anwesenden Stiftern und den geförderten Projektträgern: „Köln braucht sie“.

1999 gründete die Rheinenergie ihre erste Stiftung, die den Schwerpunkt Jugend, Beruf, Wissenschaft im Namen trägt. Steinkamp sagt später, sie sei die Blaupause für die weiteren Stiftungen gewesen. 2006 erfolgte die Gründung der Stiftungen Kultur und Familie. Steinkamp erinnerte an die Gründung und den besonderen Verdienst von Helmut Haumann. Es sei nicht einfach gewesen, die Eigentümer und Stakeholder von den Gründungen zu überzeugen, so Steinkamp. Heute seien die Stiftungen mit rund 60 Millionen Euro Eigenkapital eine Erfolgsgeschichte, so Steinkamp, die ihr Kapital sicherten und aus den Erträgen Projekte finanzierten. Das sei in der Phase der Niedrigzinsen nicht einfach, merkte Steinkamp nachdenklich an. Haumann habe mit der Gründung eine tolle Tat vollbracht, lobt der heute Rheinenergie-Vorstand, die Langzeitwirkung habe. Die Stiftungen seien vom Unternehmen Rheinenergie unabhängig und offen als Nischen, für Experimente und gesellschaftliche Innovation. Heute tagte der Stiftungsbeirat und habe 38 weitere Projekte mit einer Gesamtfördersumme von rund 600.000 Euro beschlossen.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker lobte die Arbeit der Stiftungen die eine wichtige Aufgabe in Zeiten einer steigenden Zahl an Herausforderungen einnähmen, wie die Integration von Migranten und dem demographischen Wandel. Die Menschen müssten erkennen, dass es friedliches Miteinander nicht umsonst und kostenlos gebe. Im Konzert der rund 300 Stiftungen in Köln seien die Rheinenergiestiftungen ein wichtiger Impulsgeber. 12 Millionen Euro haben die Stiftungen in rund 600 Projekte gesteckt. Reker nannte die große Integrationskraft der Projekte und den kulturellen Austausch, der so angestoßen werden könne und anders nicht ermöglicht würde.

Bei dem Podiumsgespräch anlässlich des Jubiläums zum Thema „Köln – weltoffene Stadt vor neuen Herausforderungen“ diskutierten Henriette Reker, Louwrens Langevoort (Intendant Kölner Philharmonie), Rainer Osnowski (Geschäftsführer lit.COLOGNE) und Mustafa Bayram (Vorsitzender Coach e.V.). Rainer Osnowski regte an in der öffentlichen Debatte keine Tabus bei Themen mehr zu pflegen, sondern das offene Gespräch zu suchen. So pflege man eine Willkommenskultur für Flüchtlinge und die zweiten und dritten Wellen stünden vor der Tür, aber nicht über die Fluchtursachen der Menschen. Auch die bevorstehende Digitalisierung werde zu Verwerfungen bis in die Mittelschicht führen, so Osnowski. Mustafa Bayram verdeutlichte, wie wichtig Zugänge für Menschen mit Migrationshintergrund in alle Ebenen der Gesellschaft seien und vor allem junge Menschen von der Grundschule an gefördert werden müssten. Er erhielt Unterstützung von Reker, die das Recht der Teilhabe auf Augenhöhe teilte. In der Diskussionsrunde nannte Reker als wichtige Aufgabe den Bau von Wohnungen, auch für Flüchtlinge, denn nur so gelinge die Integration. Die Menschen müssten aus den Turnhallen, stellte Reker klar, denn noch kein Mensch sei aus einer Turnhalle heraus integriert worden. Louwrens Langevoort bescheinigte der Stadt Köln vieles möglich zu machen, auch wenn man viele Hürden überwinden müsse und stellte Köln ein gutes Zeugnis aus: „Die Stadt und ihre Menschen sind begeisterungsfähig.“

Autor: Andi Goral
Foto: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin und Stiftungsratsvorsitzende, Rainer Osnowski, Geschäftsführer lit.COLOGNE, Moderatorin Asli Sevindim, Louwrens Langevoort, Intendant Kölner Philharmonie, Geschäftsführer KölnMusik GmbH und Mustafa Bayram, Vorsitzender Coach e.V.