Berlin |  Die Deutsche Bahn startet eine Sicherheitsoffensive. Mit Geräuschdetektoren, Bodensensoren und mehr Videokameras will die DB jetzt ihre Bahn- und Betriebshöfe sowie Gleisabstellanlagen gegen zunehmende Graffitisprayer, Einbrecher und Vandalismus schützen: „Wir setzen mehr moderne Technik ein, weil die Schäden an Zügen und Gebäuden so hoch sind“, begründete DB-Sicherheitschef Hans-Hilmar Rischke im Nachrichtenmagazin „Focus“ die Sicherheitsoffensive. Schon drei Detektoren mit Geräuscherkennung von Schritten auf Schotter, Kratzen an Scheiben oder Schütteln von Spraydosen könnten demnächst in Berlin eine Fußballfeld große Gleisabstellanlage überwachen.

Die Beschädigungen an Zügen und Gebäuden machen laut neuesten DB-Angaben gut 50 Millionen Euro jährlich aus, berichtet Focus. Allein die Schäden durch Graffititäter stiegen bis Mitte 2016 auf rund 4,7 Millionen Euro. Das sei ein Zuwachs fast zehn Prozent zum Vorjahreszeitraum.

Damit dürfte der Jahresschaden 2016 die bisherige Summe von neun Millionen Euro übersteigen. Allein in Berlin stellten DB-Sicherheitskräfte 100 Täter pro Jahr. Wegen der akuten Gefährdungslage will die Bahn zudem ihr Personal bei der DB-Sicherheit um fast 14 Prozent aufstocken.

„Wir starten eine breite Schulungsoffensive und werden weitere 500 körperlich robuste Sicherheitskräfte einstellen“, kündigte Rischke gegenüber dem Magazin an. Nach seinen Angaben stieg die körperliche Gewalt gegen DB-Mitarbeiter bis Juni dieses Jahres um 10 Prozent. Im ersten Quartal gab es dabei sogar fünf Tötungsversuche.

Autor: Andi Goral