Berlin | Der Markt für klassische Unterhaltungselektronik ist im laufenden Jahr leicht rückläufig. Das teilte der Branchenverband Bitkom auf Basis aktueller Prognosen der Marktforschungsunternehmen EITO und GfK am Dienstag mit. Der Gesamtumsatz mit Geräten wie Fernsehern, Digitalkameras, Audio-Anlagen oder Spielkonsolen sinkt demnach im Jahr 2016 in Deutschland voraussichtlich um 0,9 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro.

Die größte Bedeutung haben in der klassischen Unterhaltungselektronik TV-Geräte mit einem Marktanteil von 43 Prozent. Im laufenden Jahr werden voraussichtlich etwa sieben Millionen Geräte verkauft (plus 0,2 Prozent). Der Umsatz steigt um 2,7 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, teilte der Bitkom weiter mit.

Im Durchschnitt geben die Käufer demnach 593 Euro für einen Flachbildfernseher aus, im Jahr 2015 waren es noch 578 Euro. Der deutsche Smartphone-Markt erzielt im laufenden Jahr mit einem Volumen von 10,4 Milliarden Euro voraussichtlich einen höheren Umsatz als die gesamte klassische Unterhaltungselektronik, so der Branchenverband. Mit einem Absatz von 4,2 Millionen verkauften Geräten (plus 6,4 Prozent) haben insbesondere Phablets, also Smartphones ab einer Display-Größe von 5,5-Zoll, einen großen Anteil an der Entwicklung.

Den Prognosen zufolge wird der Absatz von Phablets um 20 Prozent steigen. Die Geräte machen somit 15 Prozent des gesamten Smartphone-Marktes aus. Die mit dem Smartphone verbundenen „Wearables“, also Miniaturcomputer, die man direkt am Körper trägt, erzielen den Prognosen zufolge einen Absatz von 2,9 Millionen Geräten sowie einen Umsatz von rund 400 Millionen Euro.

Davon werden Smartwatches mit voraussichtlich rund 1,6 Millionen verkauften Geräten (plus 147 Prozent) einen Umsatz von 297 Millionen Euro erzielen. Das entspricht einem Anstieg von 76 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der durchschnittliche Preis für eine intelligente Uhr liegt bei 187 Euro, für Fitness-Tracker zahlen Verbraucher im Schnitt 80 Euro. Den Prognosen zufolge liegen die Erlöse für mobile und stationäre Audiogeräte im laufenden Jahr bei 1,5 Milliarden Euro, was ein Umsatzplus von 5,8 Prozent bedeutet, teilte der Bitkom mit. Das entspricht zehn Millionen verkauften Geräten.

Die Einnahmen mit klassischen Heimkino-Anlagen und traditionellen Audio-Systemen sinken dagegen. Einen Einbruch erlebt der Markt für Digitalkameras, da vor allem weniger leistungsstarke Geräte zunehmend von Smartphones ersetzt werden, so der Branchenverband. Die Absatzzahlen sinken den Prognosen zufolge um 18 Prozent auf 2,8 Millionen Geräte. Beim Umsatz erwarten die Marktforscher ein Minus von 13,6 Prozent auf 950 Millionen Euro. Der Trend geht aber auch hier zu höherwertigen Geräten. Wer eine Kamera erwirbt, zahlt dafür mehr als noch im vergangenen Jahr: Heute liegt der Durchschnittspreis bei 339 Euro, im Jahr 2015 waren es 322 Euro.

Autor: dts