Berlin | Angesichts wiederkehrender Meldungen von Betriebsaufgaben und Insolvenzen warnt der Bundesverband deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe (BDT) die Betreiber davor, Trends zu verschlafen. „Das Diskothekengeschäft ist komplex und anspruchsvoll“, sagte BDT-Geschäftsführer Stephan Büttner der „Heilbronner Stimme“. „Wer Trends verschläft, gefährdet innerhalb weniger Monate seine Existenz“, erklärte er.

Behaupten werden sich laut Büttner die Disco-Betreiber, die „am Puls der Zeit“ seien, zielgruppengerechte Angebote unterbreiteten und auf Gästewünsche eingingen. Büttner sprach von einer „gewissen Marktbereinigung“. Einige Betriebe hätten in der Tat schließen müssen.

„Das hatte oft regionale Gründe, zum Beispiel, wenn das Angebot an Clubs und Diskotheken zu groß war für die etwas geringer gewordene Zielgruppe“, sagte Büttner. Die Discobranche sieht der BDT-Geschäftsführer insgesamt allerdings gut gerüstet: „Es wird auch in Zukunft genügend attraktive Clubs und Diskotheken geben.“ Die klassische Zielgruppe der 18- bis 25-Jährigen werde kleiner, umfasse aber immer noch 6,5 Millionen Personen.

„Der Club- und Diskothekenbesuch ist nach wie vor das beliebteste Freizeitvergnügen bei den 18- bis 25-Jährigen – allen Socialmedia-Plattformen zum Trotz“, erklärte er. Auf die Frage, ob es ein Disco-Sterben gebe, sagte Büttner: „Nein, absolut nicht.“ Laut Statistischem Bundesamt gab es 2015 bundesweit 79 Insolvenzverfahren gegen Diskotheken und Tanzlokale, fast 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Autor: dts