München | Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai leicht gestiegen. Der Index steht im fünften Monat des Jahres bei 102,2 Zählern, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Freitag mit. Experten hatten einen leichten Rückgang auf 102,0 Punkte erwartet, nachdem der Index im April bei 102,1 Punkten gelegen hatte.

Seit Ende 2017 war das Geschäftsklima kontinuierlich rückläufig, allerdings von einem hohen Niveau aus. Der Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtigster Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er basiert auf rund 7.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels.

Neuerdings ist auch der Dienstleistungssektor integriert. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen.

Kommentar der Kreissparkasse Köln

„Die Stabilisierung des ifo-Index ist ein erfreuliches Zeichen. Sie bestärkt mich in meiner Meinung, dass sich der Konjunkturaufschwung weiter fortsetzt. Die zuletzt schwächeren Wirtschaftszahlen stellten nicht den Anfang vom Ende des Aufschwungs dar, sondern ‚nur‘ das ganz normale Durchatmen der Konjunktur. Mit Sorge blicke ich jedoch nach Italien. Die von Lega und 5-Sterne geplante Einheitssteuer sowie das Bürgereinkommen und das geringere Renteneintrittsalter dürften das Haushaltsdefizit kräftig erhöhen.

Es bahnt sich ein klarer Verstoß gegen die Fiskalregeln des Stabilitätspakts an. Die Chancen auf eine Vertiefung der Währungsunion und weitere Integrationsschritte auf EU-Ebene haben damit einen deutlichen Dämpfer erhalten. Vor uns liegen wieder einmal unruhige politische Zeiten, was sich schnell als Stimmungsdämpfer erweisen könnte“, kommentierte Prof. Dr. Carsten Wesselmann, Chefvolkswirt der Kreissparkasse Köln, die aktuelle Stimmungslage.

Autor: dts / bfl