Montabaur | Der Internet-Unternehmer Ralph Dommermuth (United Internet, GMX, web.de) mahnt die deutsche Wirtschaft zu mehr Engagement in der Flüchtlingsfrage: „Es tut uns allen gut, wenn wir uns nicht abschotten und bereit sind, unseren Wohlstand ein Stück weit zu teilen“, sagte er im Interview mit dem „Handelsblatt“.

Vor einem Jahr startete er mit anderen die Initiative „Wir zusammen“, an der sich mittlerweile 170 Firmen beteiligen – eine eher ernüchternde Bilanz, auch wenn Dommermuth sich über „immerhin 170 konkrete Versprechen der Führungsspitzen zumeist recht großer Unternehmen“ freut. „Am Anfang wurden oft bürokratische Hemmnisse ins Feld geführt als Erklärung für mangelndes Engagement“, so Dommermuth.

Aber daran könne es nicht mehr liegen, die Asylverfahren seien mittlerweile vielfach abgeschlossen. Es gebe „keine Ausrede mehr, nicht zu helfen“. Letzten Endes sei „Integration einfach ein sehr langer Prozess“, so Dommermuth.

Generell sieht er Defizite, wenn es darum geht, dass sich Topmanager und Unternehmer in gesellschaftliche Debatten einschalten, obwohl sich die „Zeiten gerade ändern. Wir werden zukünftig alle wesentlich aktiver für das einstehen müssen, woran wir glauben. Aktuell tun Manager das sicher zu selten. Wir sind noch unter unseren Möglichkeiten.“

Autor: dts