Wolfsburg | Die Produktion des VW-Modells Golf im Stammwerk Wolfsburg steht still. Auch in Emden und Zwickau ruht der Betrieb. Für die Werke in Braunschweig und Kassel werde Kurzarbeit geprüft.

Für die mehr als 10.000 Beschäftigten allein in Wolfsburg hat das Unternehmen in Abstimmung mit dem Betriebsrat Kurzarbeit angemeldet, rund 7.500 Beschäftigte in Emden wurden bereits am Donnerstag in Kurzarbeit geschickt. Grund für den Stillstand der Bänder sind Streitigkeiten des Konzerns mit zwei Zulieferer-Betrieben. Dadurch werden Sitzbezüge und Getriebeteile nicht mehr geliefert.

Beide Unternehmen hatten sich zudem geweigert, einer Anordnung des Landgerichts Braunschweig nachzukommen, wonach die Teile geliefert werden sollten. Die Verhandlungen zwischen VW und den Zulieferern sollen am Nachmittag fortgesetzt werden.

Union gegen Kurzarbeitergeld für Volkswagen

Die Pläne des VW-Konzerns, angesichts von Produktionsengpässen Kurzarbeitergeld zu beantragen, sind auf Widerstand in der Union gestoßen. „Kurzarbeit ist keine Streikkasse für Unternehmen, die sich im Wirtschaftskampf befinden und eingegangene Verträge mutwillig nicht einhalten“, sagte Karl Schiewerling, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe). „Zwei streiten sich, und die Folgen tragen Dritte.“

Das Kurzarbeitergeld wird über die Arbeitslosenversicherung finanziert, die Beiträge dafür entrichten Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die SPD äußerte dagegen Verständnis für die Entscheidung des Konzerns. Die Situation gehe vor allem zu Lasten der Beschäftigten, sagte die SPD-Arbeitsmarktpolitikerin Katja Mast der „SZ“.

Dies lasse sich durch das Kurzarbeitergeld zum Teil auffangen. Für betroffene Beschäftigte seines Werks in Emden hat der Konzern bereits Kurzarbeitergeld beantragt.

Autor: dts
Foto: Golf Typenschild