Düsseldorf | Über 1.000 Beschäftigte von Logistik- und Paketdienstleistern in Nordrhein-Westfalen (NRW) sollen sich bisher an den Warnstreiks in der Branche beteiligt haben. „Die Arbeitsniederlegungen führen mittlerweile zu bundesweiten Verzögerungen und Ausfällen in der Güter- und Paketzustellung“, erklärte verdi Verhandlungsführer Hermann Völlings. Unterdessen setze die Gewerkschaft die „Taktik der effektiven Nadelstiche“ fort. Mit Beginn der Frühschicht traten heute, Dienstag, 4. Oktober, 130 Beschäftigte des Getränke-Logistikers T-Log in Hamm in den Streik. Bei der DHL Delivery in Kerpen und Brühl legten rund 30 Paketzusteller für eine ganze Schicht die Arbeit nieder. Zu Warnstreiks kam es heute auch bei der WM-Group sowie der Spedition Kühne und Nagel in Bocholt.

Bereits in der letzten Woche waren Beschäftigte von UPS und Fedex am Flughafen Köln-Bonn, der großen DPD-Depots in Erftstadt und Duisburg, bei Hermes in Schloss Holte sowie DHL-Delivery in Köln und Duisburg dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft gefolgt. „Solange die Arbeitgeber nicht bereit sind, die Tarifverhandlungen ohne Vorbedingungen aufzunehmen, werden die Arbeitsniederlegungen weiter gehen,“ sagte Völlings. Die Arbeitgeberseite habe sich geweigert, über eine Zulage nach Beschäftigungsjahren für die rund 100.000 gewerblich Beschäftigten in NRW zu verhandeln, die in anderen Bundesländern sowie bei den kaufmännisch-technischen Beschäftigten in NRW üblich sei.
Verdi fordere eine Erhöhung der Löhne/Gehälter und Azubi-Vergütungen linear um fünf Prozent für 12 Monate. Zudem sollen die Löhne ab dem vierten Beschäftigungsjahr um 25 Euro, ab dem siebten Jahr um weitere 25 Euro (insg. 50 Euro), ab dem zehnten Jahr um weitere 50 Euro (insg. 100 Euro) und ab dem 13. Beschäftigungsjahr um weitere 50 Euro (insg. 150 Euro) steigen. Außerdem will ver.di die Aufwertung der gewerblichen Tätigkeiten durch Höher-gruppierungsmöglichkeiten von „Lagerarbeitern“, „Fachlageristen“ und „Fachkräften für Lagerlogistik“.

Autor: ib