BVMI-Vorstandsvorsitzender Dieter Gorny forderte zudem dazu auf, die Diskussion über das Urheberrecht auf der Basis der Thesen des Kulturstaatsministers nicht nur reflexhaft zu führen. Neumann hatte darin am vergangenen Freitag ein klares Bekenntnis zum Schutz des geistigen Eigentums in der digitalen Welt abgegeben. "Das Internet eröffnet viele großartige Möglichkeiten, ändert aber die Prinzipien der Entstehung geistigen Eigentums nicht komplett. Ein brillanter Song entsteht nicht durch `Schwarmintelligenz`, sondern durch harte Arbeit des Einzelnen und seiner Partner. Es ist richtig und wichtig, dass die Kreativen für ihre Ideen und ihre Arbeit auch bezahlt werden", betonte Gorny. "Wir unterstützen daher insbesondere die sehr grundsätzliche Betrachtung des Urheberrechts als Voraussetzung für die Entstehung individueller geistiger Leistungen und damit letztlich auch als Voraussetzung für die Entstehung von Kunst, Kultur und Wissen in einer modernen digitalen Gesellschaft", so der BVMI-Vorstand weiter.

Das Urheberrecht formuliere weit über Kunst und Kultur hinaus die Spielregeln für den Umgang mit Wissen. "Über diese Grundlagen müssen wir ausführlich miteinander reden, um die verzerrt geführte Debatte über Urheberrecht in digitalen Zeiten neu und vernünftig aufsetzen zu können", sagte Gorny weiter. Der BVMI begrüße das von Neumann präferierte Warnhinweismodell, das zu einer Erhöhung der Medienkompetenz beitragen soll, indem es Verbraucher über die Unrechtmäßigkeit ihres Tuns informiert. Darüber hinaus könne dies sehr viel schneller als die gegenwärtigen Abmahnungen ausgestaltet werden, die den Nutzer oft erst lange nach der, vielleicht längst vergessenen, Tat erreichen. Über die Ausgestaltung von angemessenen Sanktionen gegenüber solchen Rechtsverletzern, die nach der Warnung noch immer illegal downloaden, müsse jedoch noch intensiv gesprochen werden.

[dts]