Reaktion auf gesellschaftlichen Wandel
Die Stadt Köln reagiert mit dem Flyer auf das am 1.4.2003 geänderte Jungendschutzgesetz, das die Gesetzeslage an die gesellschaftliche Entwicklung anpasste. Die Verwaltung der Stadt Köln beobachtete auch in Köln einen gesellschaftlichen Wandel und stellte fest, dass die Grenzen zwischen Jugendlichen und Erwachsenen verschwimmen. So wollen immer mehr minderjährige Jugendliche auch noch nach 24 Uhr in die Disco gehen und länger feiern. Gleichzeitig werden vom Ordnungsamt immer mehr Jugendliche aufgegriffen, die sich nach dem Jugendschutzgesetz nicht mehr alleine in den Gasstätten und Discotheken aufhalten dürfen. An einem durchschnittlichen Samstag greift das Ordnungsamt 12 Jugendliche nach 24 Uhr auf und muss sie anschließend zur Polizeiwache bringen, die Eltern benachrichtigen und sie abholen lassen.

Stadt hofft auf Rückgang der Zahlen
Durch das Modell „Erziehungsbeauftragte“ sollen auf der einen Seite der Gedanke des Jugendschutzgesetzes und auf der anderen Seite der Wunsch vieler Jugendlicher, an bestimmten Veranstaltungen teilzunehmen, übereingebracht werden. Die Verantwortung für die Minderjährigen bleibt dennoch bei den Eltern. Das Formular muss für jede Veranstaltung neu ausgefüllt werden und von allen Beteiligten unterschriben werden – Personensorgeberechtigte Person, Erziehungsbeauftragte Person und Jugendlicher. Die Minderjährigen über 16 Jahre dürfen dann an dem Abend auch nach 24 Uhr Veranstaltungen besuchen. Allerdings dürfen Minderjährige unter 16 weiterhin nicht in der Öffentlichkeit rauchen oder Alkoholtrinken und bis zu ihrem 18 Lebensjahr keine branntweinhaltigen Getränke trinken.
Die Wirte bleiben weiterhin in der Pflicht, an den Eingängen ihrer Lokale die Altersbegrenzungen beziehungsweise die Vollmachten zu prüfen. Die Stadt hofft darauf, dass die Zahlen der aufgegriffenen Minderjährigen zurückgehen. Im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft wird die Stadt Köln verstärkt im öffentlichen Raum kontrollieren. Speziell für Jugendliche wird von der Stadt ein "Fan-Camp" im Jugendpark geboten. Infos finden sich unter
www.jugz.de

Download des Formulars aus dem Internet www.stadt-koeln.de/bol/kind

Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung