Köln | Auf Initiative des gemeinnützigen Vereins VG Projekt wird in diesem Jahr erstmalig vom 19. bis zum 22. Oktober die G-Judo Weltmeisterschaft (WM) in Köln ausgetragen. Der Begriff G-Judo kommt aus Holland und steht für „Judo mit einem Handicap“. 136 Judoka aus 14 Nationen haben sich für diese besondere WM, in den ASV Hallen am Olympiastützpunkt in Köln-Müngersdorf, angemeldet. Im Interview mit report-K sprechen Klaus-Peter Gdowczok, Vorsitzender von VG Project, und sein Sohn Victor Gdowczok, achtfacher Deutscher und Landesmeister NRW, über die anstehende WM.

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Seit den 70er Jahren ist Judo auch als Behinderten-Sportart bekannt und als wichtiger Therapiesport für Menschen mit intellektuellen Einschränkungen etabliert. Seit über zehn Jahren besteht auch de Leistungssport im Bereich G-Judo, international auch bekannt als ID-Judo ‚intellectual disability‘. Auf Initiative des gemeinnützigen Vereins VG Project wird dieses Jahr erstmalig eine WM in Köln ausgetragen. Die Schirmherrschaft zur ersten offiziellen G-Judo WM übernimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Ausgetragen wird die WM vom 19. bis zum 22. Oktober in den ASV Hallen am Olympiastützpunkt in Köln-Müngersdorf. „Die Geschichte bis hier hin war schon kämpferisch und jetzt hat es Klaus-Peter Gdowczok endlich geschafft diese Weltmeisterschaft auf die Beine zu stellen“, betont Friedhelm-Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes und des Paralympischen Komitees.

136 Judokas aus 14 Nationen

Zur WM-Premiere werden, nach aktuellem Stand, 136 Judoka aus 14 Nationen erwartet. Darunter neben Deutschland auch Belgien, Bosnien, Brasilien, Kroatien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Russland, Schweden und Großbritannien. Trainerinnen und Trainer, Betreuer-Teams sowie rund 700 Familienangehörige werden ebenfalls vor Ort sein.

In drei Wettkampfklassen unterteilt, liefern sich die Judokas an zwei Tagen einen sportlichen Wettkampf. „Judo ist wirklich ein Bildungssystem. Wir haben bereits, durch vergangenen Wettkämpfe die Erfahrung gemacht, wie viel Freude hinter solch einem Wettkampf steckt und das bei allen beteiligten Sportlern“, sagt Peter Frese, Präsident des Deutschen Judobundes. Die Zukunft des G-Judos sieht Frese bei den Paralympischen Spielen – auch wenn es noch ein langer Weg sein wird, betont der Präsident und ergänzt: „Ich freue mich auf diese Weltmeisterschaft, denn sie wird zeigen was Sport wirklich ist.“

Zum Programm

<UL><LI>19. Oktober, 16 Uhr – Rathausempfang durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker

</LI><LI>20. Oktober, 9 Uhr – Devisioning der Athleten – Einteilung in Wettkampfklassen

</LI><LI>20. Oktober, 18 – 20:30 Uhr – Welcome-Party für die Athleten im Rheinenergiestadion

</LI><LI>21. Oktober, 9 Uhr – Offizielle Eröffnung der WM, ASV Halle Köln

</LI><LI>21. Oktober, 9:30 – 17 Uhr – erster Wettkampftag und Siegerehrung, ASV Halle Köln

</LI><LI>22. Oktober, 9:30 – 17 Uhr – zweiter Wettkampftag und Siegerehrung, ASV Halle Köln

</LI></UL>

Sport und Inklusionen verbinden

„Sport ist ein hervorragendes Medium, um Themen wie Respekt, Fairplay, Teamwork und Anerkennung zu vermitteln“, betont Dr. Agnes Klein,Schul- und Sportdezernentin der Stadt Köln. Gerade solch eine WM ist in Augen der Stadt Köln eine besondere Weise, Sport und Inklusion miteinander zu verbinden, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religionszugehörigkeit, Bildung oder körperlich geistigen Fähigkeiten. So ist es für die Stadt eine besondere Ehre, in diesem Jahr Gastgeberin für die erste Weltmeisterschaft geistig behinderter Judoka zu sein, ergänzt Dr. Klein. „Die aktuellen Entwicklung in der Gesellschaft bereiten mir eine große Sorge. Diese WM geht WM weit über das Thema Inklusion hinaus. Sie wird der Gesellschaft deutlich machen und zeigen wozu Menschen mit geistlicher Behinderung fähig sind“, betont Domprobst Dr. Norbert Feldhoff, offizieller Botschafter der ersten offiziellen G-Judo WM.

Autor: Irem Barlin