Köln | Susanne Klatt ist die Vorsitzende das Netzwerks Feuerwehrfrauen das sich in einmal im Jahr in unterschiedlichen Städten trifft. Dieses Jahr sind die Feuerwehrfrauen zu Gast in Köln. Der Stadt in der es nur eine einzige Feuerwehrfrau gibt. Stephan Neuhof, Kölns Feuerwehrchef freut sich daher besonders, über die Gäste aus ganz Deutschland, weil die Tagung gute Werbung für Frauen in der Feuwehr sei.

Susanne Klatt legt Wert darauf, dass es sich bei Frauen im Feuerwehrdienst nicht um „Wonderwomen“ oder „Superheldinnen“, sondern um ganz normale Frauen handelt. Die Frauen werden in Köln unter anderem Feuerwehrtaktik, Höhenrettung, die Schulung von Führungskräften, Personalführung, die Arbeit im Krisenstab und Einsatztaktik besprechen. Dazu kommen Gesundheitsthemen und wie man sich fit hält, etwa mit Yoga.

In Deutschland tun in derzeit rund 80.000 Frauen ihren Dienst bei der freiwilligen Feuerwehr. Gemessen an der Gesamtzahl der Ehrenamtlichen, die in Freiwilligen Feuerwehren Dienst tun, ist dies ein Prozentsatz von 7,5-8. Anders stellt sich das Bild in den Berufsfeuerwehren Deutschlands dar. Dort sind derzeit etwa 600-700 Frauen engagiert. Dies macht einen Anteil von 1,3 % aus. Eine mögliche Erklärung ist, dass viele Frauen glauben, dass bei der Feuerwehr die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gelingt.

Dem widerspricht Susanne Klatt, die Oberbrandrätin bei der Essener Feuerwehr und dort im Einsatzführungsdienst eingesetzt ist. Sie ist Mutter eines sieben Monate alten Sohnes. „Glauben Sie es interessiert den Kleinen, wer ihm die Flasche gibt?“, fragt Klatt. Der 24 Stunden Dienst würde sogar für mehr verwertbare Freizeit sorgen. Denn anschließend habe man, anders als in anderen Berufen, zwei Tage frei, die man mit der Familie verbringen könne.

Kölns Feuerwehrchef Neuhof freut sich das Köln Gastgeber das Kongresses ist, denn dies sei eine gute Werbung für die Kölner Feuerwehr. Wir möchten zeigen, dass die Feuerwehr auch für Frauen interessant ist, so Neuhoff. Das neue Schulungszentrum der Kölner Feuerwehr eigne sich für eine solche Tagung hervorragend. Hans-Werner Bartsch, Bürgermeister der Stadt Köln, findet es hervorragend, dass so viele Frauen nach Köln gekommen seien. Er habe sich gewundert, dass Köln nur eine einzige Frau im aktiven Dienst habe. Man werde jetzt bei der Stadt aktiv und wolle diesen Zustand ändern, daher sei das Treffen der Feuerwehrfrauen in Köln ein positives Signal.

Autor: Andi Goral
Foto: Fototermin mit 114 Feuerwehrfrauen im Hansasaal des Historischen Rathauses der Stadt Köln