75 Alphornbläser zeigten ihr Können am Wochenende auf dem Kölner Heumarkt. Foto: Eppinger

Köln | Köln Es sind ungewöhnliche Klänge, die am Samstagmittag auf dem Heumarkt im Schatten des Doms erklingen. Dort wo sonst die „decke Trumm“ den Takt bestimmt, haben sich 75 Alphornbläser aus ganz Deutschland zu einem alpinen Konzert versammelt.

„Wir sind vier Alphornbläser aus Odenthal und haben befreundete Gruppen, die wir in Süddeutschland kennengelernt haben, nach Köln zum ersten Treffen dieser Art eingeladen“, sagt Stefan Wiemer, Leiter der Mutzbacher Alphornbläser, die das ungewöhnliche Klangspektakel veranstaltet haben, das am Abend im Bergischen Land fortgesetzt wurde.

Alphorntreffen auf dem Kölner Heumarkt

Die Musiker stammen aus der Vulkaneifel, der Kurpfalz, aus Hessen, dem Saarland sowie aus dem Allgäu und der Oberpfalz. „Wir haben sogar einen Teilnehmer aus Berlin“, sagt Wiemer, während sich immer mehr interessierte Zuschauer auf dem Heumarkt einfinden. „Dass so viele Alphornbläser heute hier ins Rheinland gekommen sind, hat uns positiv überrascht.“

Zum Publikum gehört auch der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter, der das Treffen offiziell eröffnet. „Dass eine für Kölner Verhältnisse eher exotische Musik auf den Heumarkt geholt wurde, ist eine fantastische Aktion. Das ist ein wunderbares Beispiel für die Weltoffenheit dieser Region. Das Alphorn mit seinem urwüchsigen Klang lässt keinen kalt, auch wenn es hier mitten in der Stadt wohl anders klingt als auf den Bergen.“

 In der Altstadt treffen sich 75 Alphornbläser aus ganz Deutschland für ein außergewöhnliches Konzert. Foto: Eppinger

Die Mutzbacher Alphornbläser mit ihren vier aktiven Mitgliedern gibt es bereits seit 2005 in Odenthal. „Wir sind alles Blasmusiker und wir begeistern uns für den Bergsport. Als wir Alphörner in den Bergen gehört haben, wollten wir das unbedingt auch ausprobieren. Ein geübter Blasmusiker erlernt das Instrument relativ schnell. Bis es wirklich schön klingt, dauert es aber seine Zeit. Da muss man täglich üben. Die Atemtechnik ist eine Herausforderung“, sagt Wiemer, der auch Waldhorn spielt.

Hergestellt werden die großen Instrumente auch im Sauerland, außerdem bekommt man diese natürlich ebenfalls im Süden der Republik. „Ein gutes Alphorn kostet ab 2000 Euro. Nach oben gibt es keine Grenzen“, sagt Wiemer über sein gut zehn Kilo schweres Instrument, das zum Transport in drei Teile zerlegt werden kann.