Frankfurt/Main | aktualisiert | In Frankfurt am Main haben am Mittwochnachmittag nach Polizeiangaben rund 17.000 Menschen gegen die Politik der Europäischen Zentralbank demonstriert. Dabei sei erneut mit Steinen auf Polizisten geworfen worden, auch bengalische Feuer seien gezündet worden. An einer Bankfiliale seien Scheiben mit Steinen eingeworfen worden.

Am Mittwochmorgen war es im Zuge der Blockupy-Proteste zu schweren Krawallen gekommen. Dabei wurden knapp 100 Polizisten und mehr als 120 Demonstranten verletzt. Mehrere Polizeiwagen wurden in Brand gesetzt und Dutzende weitere beschädigt.

Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Auch die Feuerwehr wurde bei Löscharbeiten angegriffen und mit Steinen beworfen. Anlass der Proteste war die Eröffnung der neuen EZB-Zentrale in der Mainmetropole.

Zu den Protesten hatte die kapitalismuskritische Blockupy-Bewegung aufgerufen. Die Organisatoren zeigten sich bestürzt über die Gewalt, zugleich warfen sie der Polizei unverhältnismäßige Brutalität vor. Am Donnerstag wird sich der Bundestag mit den Krawallen befassen.
Die Frankfurter Polizei hat eine Emailadresse für Zeugenhinweise eingerichtet und ruft Bürgerinnen und Bürger auf neben Hinweisen auch Bild- und Videomaterial einzuschicken.

14:00 Uhr > 94 Polizisten bei Blockupy-Protesten verletzt

Im Zuge der Blockupy-Proteste in Frankfurt am Main sind am Mittwoch 94 Polizisten verletzt worden. 80 Beamte seien durch den Einsatz einer reizgas-ähnlichen Substanz aus den Reihen der Demonstranten verletzt worden, während 14 weitere Polizisten durch Steinwürfe Augen- und Kopfverletzungen davontrugen, sagte eine Sprecherin der Frankfurter Polizei der dts Nachrichtenagentur. Mehrere Polizeiwagen wurden demnach in Brand gesetzt und Dutzende weitere beschädigt.

Bislang habe die Polizei 16 Personen festgenommen, sagte die Sprecherin weiter. Auch auf Seiten der Demonstranten wurden viele Menschen verletzt: Nach Angaben der Blockupy-Bewegung wurden 21 Demonstranten durch den Einsatz von Schlagstöcken und 107 durch den Einsatz von Pfefferspray verletzt. Bei den Protesten der Blockupy-Bewegung gegen die EU-Krisenpolitik und die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main war es am Mittwoch zu einer Welle der Gewalt gekommen: Vermummte bewarfen Polizisten in der Frankfurter Innenstadt mit Steinen, setzten Polizeiwagen in Brand und errichteten Barrikaden.

Die Polizei setzte ihrerseits Wasserwerfer ein und war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Auch die Feuerwehr wurde bei Löscharbeiten angegriffen und mit Steinen beworfen. Anlass der Proteste war die Eröffnung der neuen EZB-Zentrale in der Mainmetropole.

CDU-Generalsekretär verurteilt Gewalteskalation bei Protesten in Frankfurt

CDU-Generalsekretär Peter Tauber verurteilt die Gewalteskalation bei den Blockupy-Protesten in Frankfurt: „Demonstrations- und Versammlungsfreiheit sind wichtige Grundrechte. Sie dürfen aber nicht von linken Chaoten für gewaltsame Proteste missbraucht werden, deren einziges Ziel mutwillige Zerstörung und Angriffe auf Polizisten, Feuerwehrleute und öffentliche Einrichtungen ist“, erklärte Tauber am Mittwoch. Die CDU erwarte eine klare Distanzierung von den Gewaltexzessen seitens der Gewerkschaften und Parteien, die zu den Protesten aufgerufen haben.

Insbesondere die Linkspartei trage mit ihrer „anheizenden Rhetorik im Vorfeld“ eine erhebliche Mitverantwortung, so der CDU-Generalsekretär. „Wenn die Linken-Parteivorsitzende Katja Kipping über `Druck von der Straße` gegen die `Erpressungspolitik von EZB und Bundesregierung` schwadroniert und Sahra Wagenknecht von der EZB als `undemokratischer Schattenregierung` spricht, dann legen sie damit die geistige Grundlage für solche Ausschreitungen und betätigen sich als verbale Brandstifter.“

Mehr zum Thema EZB-Eröffnung bei report-deutschland.de:

Journalistenverband kritisiert Einschränkungen bei der Berichterstattung >

Ankündigung der Proteste zur Eröffnung der EZB >

Autor: dts | Foto: Screenshot Polizeivideo
Foto: Die Polizei veröffentlichte ein Video das einen Angriff auf eine Polizeiwache in Frankfurt zeigt