Im vergangenen Jahr hat die Polizei Nordrhein-Westfalen 22.586 Fälle von Häuslicher Gewalt bearbeitet. Das sind über 2.000 Fälle mehr als im Jahr davor. Häusliche Gewalt spielt sich im engsten sozialen Kreis, also in Beziehungen ab und umfasst eine breite Palette von Straftaten. Dabei sind immer noch zumeist Frauen und Kinder Opfer von Häuslicher Gewalt. Im Jahr 2008 verzeichnete die Polizei dabei rund 14.500 Körperverletzungen, über 3.400 Bedrohungen und rund 1.300 Sachbeschädigungen. In rund 10.800 Fällen musste der Täter die Wohnung verlassen. Auch in Köln stieg die Anzahl der zur Strafanzeige gebrachten Fälle von Häuslicher Gewalt an. Im Jahr 2007 verzeichnete die Polizei für das Stadtgebiet Köln 2.996 Strafanzeigen. Im vergangenen Jahr waren es 3.287 Fälle von Häuslicher Gewalt.

Im Falle von Häuslicher Gewalt kann die Polizei seit Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetz des Bundes 2002 den Täter aus der Wohnung verweisen und ein Rückkehrverbot für zehn Tage aussprechen. Diese Zeit erhält das Opfer, um sich bei einer Hilfeeinrichtung vor Ort Unterstützung zu suchen. Stellt das Opfer dann innerhalb des von der Polizei festgelegten Rückkehrverbots einen gerichtlichen Antrag auf zivilrechtlichen Schutz, verlängert sich das Rückkehrverbot bis zum Tag der gerichtlichen Entscheidung. Je nach Fall kann dann das Familiengericht dem Täter langfristig das Betreten der gemeinsamen Wohnung verbieten. Im Jahr 2008 erteilte die Polizei in 10.774 Fällen Wohnungsverweisungen und Rückkehrverbote. Das sind 1.110 Fälle mehr als im Jahr zuvor (2007: 9.664).

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