Das Symbolbild zeigt eine S-Bahn am Kölner Hauptbahnhof.

Köln | Drei S-Bahnstrecken in der Großregion Köln sollen priorisiert ausgebaut werden. Das teilte der Nahverkehr Rheinland (NVR) und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit.

Die Entscheidung den Ausbau der S-Bahnstrecken in der Kölner Region zu priorisieren fällte das Bund-Länder-Koordinierungsgremium (BLKG).

Diese Strecken in der Kölner Region sollen priorisiert werden:
• Ausbaustrecke Aachen – Köln
• S-Bahn-Netz Rheinisches Revier, Abschnitt Ost
• S-Bahn Köln, Köln – Mönchengladbach

Bis zum Jahr 2038 sollen die Projekte abgeschlossen sein. Möglich macht dies der Ausstieg aus dem Braunkohle-Tagebau. Das BLKG bespricht die strukturpolitischen Maßnahmen, die den Kohleausstieg flankieren. Die drei Projekte sind mit 1,85 Millionen Euro aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen hinterlegt.

NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober begrüßt diese Entscheidung in einem schriftlichen Statement: „Die Entscheidung des BLKG ist ein klares Votum für drei äußerst bedeutsame Infrastrukturvorhaben in der Region.“

Das ist konkret geplant

Auf der Strecke Aachen – Köln sollen die Verkehre entflochten werden, denn auf der Strecke knubbeln sich Personenfernverkehr, transeuropäischer Fernverkehr und der Regionalverkehr. Unter anderem soll das Burtscheider Viadukt erweitert werden.

Mit dem S-Bahn-Projekt Köln – Mönchengladbach sollen diese beiden Oberzentren besser vernetzt werden. So soll der Takt auf dem Streckenabschnitt Köln – Grevenbroich verdichtet werden und die Bahnen dann alle 20 Minuten fahren. Auf dem Rest der Strecke ist dann ein einstündiger Takt geplant.

Mit dem Abschnitt S-Bahn-Netz Rheinisches Revier, Abschnitt Ost sollen die Takte mit einer besseren Anbindung der Kreise des Rheinischen Reviers Rhein-Kreis Neuss und Rhein-Erft-Kreis an das Oberzentrum Düsseldorf, der Landeshauptstadt verbessert werden.

Westspange ist Voraussetzung

Der nächste Schritt zur Umsetzung der drei Projekte ist nun die Unterzeichnung einer Vereinbarung zwischen der Deutschen Bahn und dem Bund. Diese wird in Kürze erwartet.

Grundvoraussetzung für die Realisierung der drei Projekte ist der Ausbau der Kölner „Westspange“. Bund und Land hatten sich vor kurzem auf eine Realisierung des Großprojektes geeinigt, durch das sich die stark belastete Schieneninfrastruktur im Rheinland deutlich verbessern wird. Dabei hat sich das Land Nordrhein-Westfalen bereit erklärt, maximal 900 Millionen Euro bis 2038 zur Verfügung zu stellen. Der Gesamtwertumfang der Westspange beträgt aktuell rund 2,3 Milliarden Euro.