Ein Anreiz für noch intensivere Bemühungen
Umweltminister Gabriel zeichnet Kirchentag mit Umweltzertifikat aus

Köln, 5. Juni 2007, 18:15 Uhr > Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist die erste  Seriengroßveranstaltung in Deutschland, die für ihr seit Jahren fest verankertes Umweltmanagement das Umweltzertifikat EMAS (Ecological Management and Audit Scheme) erhält. Am Samstag, 9. Juni, wird Umweltminister Sigmar Gabriel der Generalsekretärin des Kirchentages, Frau Dr. Ellen Ueberschär, die begehrte Urkunde überreichen.

"Für den Kirchentag ist diese Auszeichnung kein Schlusspunkt, sondern der Anreiz, unsere Bemühungen noch weiter zu intensivieren", sagt Bernd Baucks, Leiter Finanzen und Organisation des Kirchentages. Schon seit Jahren ist der Umwelt- und Ressourcenschutz ein wichtiges Anliegen des Kirchentages, das in einem festen Ausschuss gebündelt und umgesetzt wird. Ergebnisse der Arbeit dieses Ausschusses sind beispielsweise: Das Messegelände, wo über 60 Prozent der elektrischen Energie der Veranstaltung verbraucht wird, ist während der fünf Tages des 31. Deutschen Evangelischen Kirchentages auf Ökostrom umgestellt. 88 Prozent des Papiers ist recycelt, es gibt kein Einweggeschirr – nicht einmal beim Abend der Begegnung, dem großen Auftaktstraßenfest mit rund 400.000 Besuchern.

Rund 75 Prozent der Kirchentagsgäste reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an (zum Vergleich: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft waren lediglich 50 Prozent das erklärte Ziel). Eindringlich fordern die
Organisatoren des Kirchentages die Besucher, die mit dem Flugzeug anreisen, auf, die entstandenen CO2-Emissionen zu kompensieren und schärfen so das Bewusstsein für die besonders schädlichen
Umweltauswirkungen von Kurzstreckenflügen. Der Erlös der Aktion "Ausgeglichen Anreisen" kommt einem Klimaschutzprojekt der Diakonie Katastrophenhilfe in Sri Lanka zugute. Die Deutsche Bahn wird einen
solchen Ausgleich sogar für das deutlich umweltfreundlichere Verkehrsmittel Bahn auf einem Stand auf dem Klimamarkt (Halle 2.2) anbieten, und die Umweltbelastung auf eigene Kosten kompensieren.

Die Fahrer in der Fahrbereitschaft bekommen vor der Veranstaltung ein Training, bei dem sie lernen, besonders sparsam – und damit weniger umweltschädlich zu fahren. Zum Fuhrpark gehören überwiegend CO2-arme Kleinwagen. Wie schon bei den letzten beiden Kirchentagen werden auch in Köln im Rahmen des Umweltcontrollings alle relevanten Umweltdaten erfasst und ausgewertet – vom Strom- und Wasserverbrauch bis zu den Abfallmengen. "Das ist für eine deutsche Großveranstaltung bisher nicht nur einmalig – es ist auch die einzige Möglichkeit, die Kirchentage miteinander zu vergleichen, Veränderungen zu erkennen und die Umweltwirkungen differenziert verringern zu können", sagt Dr. Arne Cierjacks, der beim Kirchentag für das Umweltcontrolling zuständig ist. Die Ergebnisse des Controllings werden den Teilnehmenden des Kirchentags in Form eines Umweltbarometers (Halle 2.2) präsentiert.

[ag; Quelle: Kirchentag]