Köln | dts, red | aktualisiert | Es ist die traurigste Zahl der Corona-Pandemie: Die Toten. Nur wenige Tage vor den Lockerungen deutet sich an, dass Köln bald 1.000 Corona-Tote zu beklagen haben könnte. Die Corona-Lage am 16. März in Köln und Deutschland. NRW gibt den Impfstoff Novavax frei.

Die Corona-Lage in Köln am 16. März

4 Kölner*innen starben gestern an oder mit einer Covid-19-Erkrankung. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten seit Ausbruch der Pandemie auf 997. Am 15. März 2020 starb der erste Mensch in Köln an oder mit Covid-19. In der Langfrist-Darstellung ist deutlich zu sehen, dass die Kurve in den Frühsommer und Sommermonaten immer abflacht, aber in den Herbst und Wintermonaten deutlich ansteigt. Dies gilt auch für diese letzte Welle.

Für den gestrigen Mittwoch meldet das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) 2.683 neue laborbestätigte Covid-19-Fälle für Köln. Das Robert Koch-Institut (RKI) summiert diese Zahl mit den Nachmeldungen der vorvergangenen Tage auf 4.188 Fälle auf. Die Behörden errechnen daraus für den Zeitraum 10. bis 16. März eine 7-Tage-Inzidenz von 1.937,8. Das LZG NRW schätzt, dass aktuell 47.600 Kölner*innen mit dem Coronavirus infiziert sind.

33 Patient*innen werden derzeit in den Kölner Kliniken intensivmedizinisch mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt und davon 13 invasiv beatmet. Dies teilt das DIVI-Intensivregister mit und dass 5,37 Prozent der Kölnér Intensivbetten frei sind.


RKI meldet 294.931 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Wieder Höchstwert

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 294.931 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 12,2 Prozent oder 32.179 Fälle mehr als am Donnerstagmorgen vor einer Woche und mehr als jemals zuvor seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchstwert lag bei 262.752 neuen Fällen binnen eines Tages.

Die Inzidenz stieg laut RKI-Angaben von gestern 1607,1 auf heute 1651,4 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage. Das ist wie schon in den letzten Tagen wieder ein Allzeithoch. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 3.721.200 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 305.200 mehr als vor einer Woche.

Außerdem meldete das RKI nun 278 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.397 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 200 Todesfällen pro Tag (Vortag: 197). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 126.420. Insgesamt wurden bislang 17,99 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.


Hospitalisierungsinzidenz steigt bundesweit weiter – 7,58

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist weiter gestiegen. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 7,58 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Mittwoch ursprünglich: 7,45, Donnerstag letzter Woche ursprünglich 6,74). Das Rekordhoch, was mit acht Einweisungen pro Woche und 100.000 Einwohner an Weihnachten 2020 erreicht worden war, rückt damit immer näher.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, in Thüringen (18,25). Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern (18,13), Sachsen-Anhalt (12,15), Saarland (10,98), Nordrhein-Westfalen (7,78), Sachsen (7,74), Baden-Württemberg (7,66), Bayern (7,30), Hessen (7,01), Brandenburg (6,72), Rheinland-Pfalz (6,71), Niedersachsen (5,70), Schleswig-Holstein (5,46), Bremen (5,15), Hamburg (3,72) und Berlin (3,58). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 7,43, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 2,62, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 4,03, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 3,91, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 9,87 und bei den Über-80-Jährigen bei 35,86 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.



Nordrhein-Westfalen gibt Novavax frei

Wegen der schwachen Nachfrage gibt Nordrhein-Westfalen den Impfstoff von Novavax nun auch frei für Ärzte und Apotheken. Die Arztpraxen konnten Novavax erstmals ordern und zwar für die kommende Woche, sagte der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV) der „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). „Wir hoffen, dass der Impfstart in den Praxen mit diesem Vakzin dann die bislang verhaltene Nachfrage erhöhen wird“, sagte der KV-Sprecher.

Bislang gab es Novavax nur in kommunalen Impfstellen und war vor allem für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegewesen reserviert. „Die Apotheken impfen mit allen verfügbaren Impfstoffen, ab der nächsten Woche auch mit dem neuen Proteinimpfstoff Novavax“, sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der Redaktion. Novavax wurde vom Hoffnungsträger zum Ladenhüter: Bundesweit haben laut Robert-Koch-Institut gerade mal 40.000 Bürger eine Novavax-Impfung erhalten, davon 6.100 in Nordrhein-Westfalen.

Die Apotheken, die seit Februar impfen dürfen, zogen insgesamt eine positive Bilanz: Bundesweit beteiligen sich 1.000 Apotheken, bisher wurden über 43.000 Impfungen mit verschiedenen Impfstoffen durchgeführt. „Apotheken an Rhein und Ruhr sind besonders aktiv, bundesweit stellen sie etwa zehn Prozent aller Apotheken, aber über 20 Prozent der Impf-Apotheken“, sagte der Verbandschef. „Leider fiel der Startschuss in den Apotheken in die Zeit sinkender Nachfrage. Wir rechnen aber bei einer neuen Kampagne mit einem angepassten Impfstoff mit einer steigenden Nachfrage“, so Preis.

Weiter kaum Erstimpfungen – Nur „Booster“-Quote steigt   

Bei den Corona-Impfquoten in Deutschland gibt es kaum noch Bewegung. Laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen liegt die Erstimpfquote weiter bei 76,5 Prozent. Bei der „Grundimmunisierung“ gibt es ebenfalls keine Veränderung – die Quote liegt weiter bei 75,8 Prozent.

Nur bei den Auffrischungsimpfungen legte die Quote gegenüber dem Vortag leicht um 0,1 Punkte auf 58,1 Prozent zu. Bei den 5-bis-11-Jährigen haben 21,4 Prozent wenigstens eine Impfung und 18,0 Prozent eine zweite. Bei den 12-bis-17-Jährigen sind 65,2 Prozent einmal geimpft, 62,5 Prozent haben eine zweite Impfung, und 28,8 Prozent eine „Booster“-Impfung.

In der Altersgruppe 18-59 Jahre haben 79,4 Prozent wenigstens eine Impfung, wobei bestimmte Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson aber nicht mitgezählt werden. 83,7 Prozent haben eine „Grundimmunisierung“ und 61,8 Prozent eine Auffrischung. Unter den besonders gefährdeten Über-60-Jährigen sind 88,8 Prozent mindestens einmal gegen Corona geimpft, 88,7 Prozent haben die „Grundimmunisierung“, 78,3 Prozent den „Booster“.