Köln | Seit Ausbruch der Corona-Pandemie verstarben in Köln 1.010 Menschen an oder mit einer Covid-19-Erkrankung. Alleine am gestrigen Freitag 4 Kölnerinnen. Und wie viele Kölnerinnen haben sich mit Novavax impfen lassen? Die Corona-Lage am 25. März in Köln und Deutschland.

Die Corona-Lage in Köln am 25. März in Köln

Die Zahl der aktuell Infizierten, die das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW) schätzt liegt bei 34.700. 1.353 neue laborbestätigte Covid-19-Fälle wurden der Behörde am gestrigen Freitag gemeldet. Das Robert Koch-Institut (RKI) addiert diese zu 2.356 neuen gemeldeten Fällen mit den Nachmeldungen der vorvergangenen Tage. Daraus errechnen die Behörden im Zeitraum 19. bis 25. März eine 7-Tage-Inzidenz von 1.421,1, die um 27,8 Punkte sank.

In den Kölner Intensivstationen werden aktuell 34 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung behandelt und davon 14 invasiv beatmet. 5,44 Prozent aller Intensivbetten von Köln sind derzeit frei, so das DIVI-Intensivregister.

Er galt vor allem bei Menschen die eine Impfung mit den neuartigen mRNA skeptisch sahen als die Möglichkeit sich impfen zu lassen: Der Totimpfstoff oder besser Proteinimpfstoff Novavax. Jetzt hat die Stadt Köln zum ersten Mal bekannt gegeben, wie viele Menschen sich mit diesem Impfstoff, der seit 28. Februar zur Verfügung steht, impfen haben lassen: 423. Wie die Impfquote in Deutschland steigt auch die Kölner Impfquote in der Schätzung der Stadt nur langsam. An den Kölner Schulen sind derzeit 1.020 Schülerinnen und 45 Mitarbeiterinnen an Covid-19 erkrankt. An den Kindertagesstätten sind es 1.038 infizierte Kinder und 210 Mitarbeiter*innen.

RKI meldet 252.026 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt auf 1.758,4

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Samstagmorgen vorläufig 252.026 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 3,2 Prozent oder 8.213 Fälle weniger als am Samstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz stieg trotzdem laut RKI-Angaben von gestern 1756,4 auf heute 1758,4 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Das ist wie schon in den letzten Tagen wieder ein Allzeithoch. Dass die Zahl der neuen Fälle gegenüber der Vorwoche sank, der Inzidenzwert aber stieg, ist nur möglich, weil das RKI letzte Woche zahlreiche Nachmeldungen aus früheren Zeiträumen hatte, die aber in die Inzidenzwertberechnung nicht eingehen. Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 4.370.700 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 397.500 mehr als vor einer Woche und mehr als jemals zuvor.

Außerdem meldete das RKI nun 278 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.521 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 217 Todesfällen pro Tag (Vortag: 209). Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 128.388. Insgesamt wurden bislang 20,15 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Kinder-und Jugendärzte für Abschaffung anlassloser Tests

Der Bundessprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte verlangt einen Wechsel der Teststrategie in Schulen und Kitas. „Ganz klar fordern wir auf, das anlasslose Testen in Schulen und Kitas abzuschaffen, da dies zu keiner nennenswerten Veränderung des Infektionsgeschehens führt“, sagte Jakob Maske der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). „Wir sehen in unseren Praxen weiterhin überwiegend milde Verläufe, wobei wir jetzt eben auch schon häufiger mal Vorschulkinder mit Fieber erleben, was in den Monaten zuvor eher selten war.“

Auch gastroenteritische Symptome seien häufig. „Wirklich schwere Verläufe sind ein Glück weiterhin absolute Raritäten“, sagte Maske. „Sowieso ist es so, dass wir in der Regel überwiegend infizierte Kinder und Jugendliche sehen, die durch anlasslose Test herausgefiltert wurden, diese sind in der Regel aber nicht krank.“

In der gesamten Corona-Zeit seien mittlerweile in ganz Deutschland etwa 777 PIMS-Fälle registriert worden, von denen nahezu alle mittlerweile wieder gesund seien und etwa 75 Todesfälle. Der beste Schutz gegen Corona sei bei Kindern nach wie vor die Impfung der Erwachsenen, „die auch die Kinder sekundär vor Infektionen schützt“.

Verkehrsminister: In Bus und Bahn freiwillig Maske tragen

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) plädiert weiterhin für das Tragen von Schutzmasken in Bus und Bahn. Auch wenn die Maskenpflicht „so bald wie möglich“ aufgehoben werden solle, halte er viel davon, die Masken in Bus und Bahn weiter zu tragen, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Er halte die aktuellen Maßnahmen und den Wegfall von 3G in Bus und Bahn aber für verantwortbar.

„Mit der Regelung haben wir das aktuelle Infektionsschutzgesetz umgesetzt.“ Die FFP2-Maske biete insbesondere bei der Omikron-Variante des Coronavirus sehr viel Schutz vor einer Ansteckung, sagte der Liberale. „Wir haben die Corona-Maßnahmen aber nie angeordnet, um die Menschen vor jeder Infektion zu schützen, sondern um die Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.“

Der deutsche Staat verfolge keine No-Covid-Strategie. „Die Aufhebung der Maskenpflicht bedeutet kein Maskenverbot. Jeder, der eine Infektion vermeiden will, kann auch in Zukunft eigenverantwortlich eine FFP2-Maske tragen – sei es beim Einkaufen oder im ÖPNV.“

Man solle das respektieren. „In Deutschland wäre es hilfreich, wenn die Ungeimpften noch einmal darüber nachdenken würden, ob sie nicht einen Beitrag zum Schutz unserer Gesellschaft leisten wollen“, ergänzte Wissing.

Hospitalisierungs-Inzidenz steigt auf 7,51   

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist gestiegen. Das RKI meldete am Samstagmorgen zunächst 7,51 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden 7 Tagen (Freitag ursprünglich: 7,39, Samstag vergangener Woche ursprünglich 7,99). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Mecklenburg-Vorpommern (19,87). Dahinter folgen Thüringen (14,72), Sachsen-Anhalt (10,87), Saarland (10,67), Sachsen (8,68), Rheinland-Pfalz (8,34), Bayern (7,45), Schleswig-Holstein (7,42), Baden-Württemberg (7,34), Nordrhein-Westfalen (7,17), Hessen (7,09), Brandenburg (6,32), Niedersachsen (5,69), Bremen (5,29), Hamburg (4,16), Berlin (2,81). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 7,05, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 2,04, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 3,56, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 3,73, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 10,26 und bei den Über-80-Jährigen bei 37,04 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Drosten warnt vor „unreflektiertem Öffnen“  

Nach den Lockerungen der Corona-Regeln und wegen der hohen Zahlen bei den Neuinfektionen warnt Christian Drosten, Chef-Virologe der Charité Berlin, vor „unreflektiertem Öffnen“. Das Virus sei „nicht absolut harmlos“ geworden, sagte er am Freitag den ARD-„Tagesthemen“. „Man muss die Situation moderieren und nicht einfach laufen lassen“, so Drosten.

Bei den Lockerungen spiele sicherlich auch der Blick auf andere Länder eine Rolle. Länder, die früher geöffnet hätten und „die sich nun hinsetzen und ihre Zahlen anschauen und sich ein bisschen am Kopf kratzen“. Für den weiteren Verlauf der Pandemie „müssen wir genau aufpassen“, sagte er.

In der „allernächsten Zeit ist es so, dass wir diese hohen Zahlen in Deutschland behalten werden“. Drosten prophezeite, auch wenn es wärmer werde, werde das Infektionsgeschehen „nicht komplett stoppen wie im letzten Jahr“. Der Virologe schätzt, „dass schaukelt sich im Sommer wieder hoch“.

Es werde keinen „infektionsfreien Sommer“ geben. Im Winter, erwartet Drosten, müsse man „wieder härter durchgreifen“.