Das Symbolbild zeigt einen Ausschnitt des Saals im Spanischen Bau in dem der Rat der Stadt Köln tagt Die Aufnahme entstand im Frühjahr 2024.

Köln | aktualisiert | 4 Männer wollen 2025 Kölner Oberbürgermeister werden. Die Wahl steht in weniger als einem Jahr an. Die drei großen Kölner Parteien schweigen noch zu ihren Kandidat:innen, wenngleich hinter vorgehaltener Hand das ein oder andere debattiert wird.

So war es

13 Bewerber:innen gab es 2020 um das höchste Amt der Stadt. Die SPD errang mit Andreas Kossiski einen Achtungserfolg gegen die Amtsinhaberin Henriette Reker. Die wurde von Grünen und CDU unterstützt. Die Grünen gewannen die Kommunalwahl fulminant, die CDU wurde drittstärkste Kraft. Reker musste in die Stichwahl, die sie letztendlich gewann. Zum Vergleich: 2009 traten fünf Bewerber (nur Männer) an und 2015 sieben Bewerber:innen. Bisher fochten CDU, Grüne und SPD immer um das höchste Amt. Wobei die Grünen bisher nur zweimal in ihrer 40-jährigen Ratsgeschichte eine eigene Kandidat:in ins Rennen schickten: Das war 1999 Anne Lüttkes und 2000 Barbara Moritz.* Die Grünen taten sich im vergangenen Jahrzehnt immer mit einer anderen Partei zusammen: im Fall von Henriette Reker mit der CDU und 2015 im Dreierbündnis mit der FDP sowie 2009 bei Jürgen Roters mit der SPD. Die Grünen gingen also immer strategische Bündnisse mit den stärkeren Parteien ein. 2009 war oberstes grünes Ziel die Wiederwahl von Fritz Schramma, CDU, zu verhindern. Schramma stieg aber im Zuge der Debatte nach dem Archiveinsturz aus dem Rennen um seine Wiederwahl aus. Die CDU ging 2009 mit Peter Kurth ins Rennen, der im Januar 2024 erneut ins Rampenlicht der Öffentlichkeit geriet, durch Kontakte zu rechtsextremen Kräften. Kurth war da aber schon nicht mehr in Köln, sondern in Berlin.

Die Zahl der Bewerber:innen um das höchste Amt der Kommunalpolitik ist mit der vergangenen Wahl gewachsen. Und so wie es jetzt aussieht, könnte die Zahl der Bewerber:innen im Jahr 2025, ähnliche Dimensionen einnehmen.

Das Amt

Die Landeszentrale für politische Bildung NRW verniedlicht die Funktion ein wenig, wenn sie schreibt, dass die oder der Bürgermeister:in einer Kommune in NRW „doppelt arbeiten“ müsse. Eigentlich sind es drei Funktionen: Leitung des politischen Entscheidungsgremiums, Leitung der Verwaltung und Repräsentation der Stadt nach außen. Da Köln eine kreisfreie Stadt ist, wird hier die oder der Oberbürgermeister:in direkt gewählt. Dies stärkt auch die politische Wirkmacht des Amtes. Denn die Stellvertreter:innen bestimmt der Rat und sie sind ehrenamtlich tätig. Die Oberbürgermeister:in hingegen ist direkt von den Bürger:innen gewählt. Im Kölner Rat hat die Oberbürgermeister:in Stimmrecht.

Um die Kölner Dimension einmal zu verdeutlichen: Für die Stadt Köln arbeiteten zum 31. Dezember 2024 insgesamt 21.461 Menschen. Chefin: Henriette Reker. Es gibt über 80 Ämter und nach städtischen Angaben sind Menschen aus 700 Berufen für die Stadt tätig. Alleine im Büro der OB arbeiten rund 390 Personen. Die Stadt Köln ist die größte Arbeitgeberin in der Stadt, denn auf Platz 2 folgt der Automobilkonzern Ford mit 14.000 Beschäftigten vor REWE mit rund 10.000 Beschäftigten. Davor liegt die Uniklinik Köln mit rund 12.000 Beschäftigten. Die Universität zu Köln beschäftigt mehr als 8.000 Menschen.

Das Amt ist nach der Gemeindeordnung NRW (GO NRW) machtvoll ausgestattet. Da ist nicht nur die Vorbereitung der Beschlüsse des Rates, sondern auch die gesetzliche Vertretung der Stadt Köln. Bürgermeister:innen sind kommunale Wahlbeamt:innen. Die Stadt Köln hat einen Haushalt mit einem Volumen von weit über 5 Milliarden Euro. Also ein Management-Spitzenamt.

Die bisher bekannten Kandidaten

Bislang kennt die Kölner Öffentlichkeit folgende Fakten. Es gibt vier Männer, die aktuell gerne Oberberbürgermeister werden möchten. Da ist der Pfarrer im Ruhestand aus der Südstadt Hans Mörtter, der als Erster seinen Hut in Richtung Rathaus warf. Dann Marcel Hövelmann für die Ratsgruppe Gut, der schon einmal antrat. Auch Roberto Campione, der zuletzt sein Interesse kund tat, trat bereits einmal an. Und Volker Görzel von der FDP will OB werden. Laut Medienberichten gibt es eine Absage: Gerald Böse, der Chef der Koelnmesse.

Hans Mörtter

Hans Mörtter war 34 Jahre lang Pfarrer in der Kölner Südstadt und ist jetzt im Ruhestand, denn im September 2022 wurde er entpflichtet. Mörtter ist vielen Kölner:innen nicht nur als Südstadtpfarrer bekannt, sondern auch als Aktivist. Mörtter ist zudem einer, der nichts auslässt, um in der Öffentlichkeit Präsenz zu zeigen. Dabei hilft ihm und auch den Projekten die er vertritt, seine Medienpräsenz. Entsprechend aufgeregt reagierte die etablierte Szene, als Mörtter erklärte, er traue sich das Amt des Oberbürgermeisters zu. Das war im Februar 2024. Mittlerweile ist es um die Kandidatur des Hans Mörtter ruhiger geworden und keine der etablierten Parteien im Kölner Stadtrat zog die Option Mörtter, die dennoch heiß diskutiert wurde. Dann sagte Mörtter medial, er sammle ein Team um sich. Als seine Unterstützer werden bekannte Namen – man ist versucht zu sagen aus einer anderen Zeit Kölns – in Kölner Medien genannt. Mörtter erklärte im Frühjahr er arbeite an einem Programm und Team. Seitdem wenig News aus dem Mörtter Headquarter.

Marcel Hövelmann

Marcel Hövelmann, für Gut. Hövelmann tritt nicht zum ersten Mal an, sondern kandidierte bereits 2015 als Einzelbewerber. Bei der Oberbürgermeisterwahl am 18. Oktober 2015 konnte Hövelmann 2,82 Prozent der Stimmen als parteiloser Kandidat gewinnen. In Zahlen: 9.104 Kölner:innen wählten Hövelmann. Im Jahr 2020 trat Hövelmann nicht an. Jetzt will es der Diplom Geograf, der 1975 geboren wurde, noch einmal wissen. Das gaben er und die Wählergruppe Gut im März 2024 bekannt. Hövelmann hat sich schon einen griffigen Kampfbegriff für den Wahlkampf ausgesucht: Er will „Klima-Oberbürgermeister“ werden. Gut und Hövelmann sind bereits weit in den Vorbereitungen und Umsetzungen der Kandidatur fortgeschritten und bieten ein umfangreiches Programm an. Hövelmann und Gut versprechen eine „grüne Stadt“, „eine Stadt, die zusammenhält“, „eine junge Metropole für alle“ oder eine „Stadt der Gründer und Unternehmer“. Dies sind 4 Punkte von 12, die der Kandidat vorstellt. 2020 trat für die Wählergruppe Gut Thor Zimmermann an, der Mitglied im Rat der Stadt Köln ist. 8.613 Menschen entschieden sich für Zimmermann und Gut.

Zur Kandidatur Hövelmanns gibt es am 15. Oktober 2024 Neuigkeiten:

Roberto Campione

Roberto Campione tritt zum zweiten Mal an. 2020 trat er mit dem Versprechen an „Köln wieder den Glanz einer Weltstadt zu verleihen“. Auf der Instagramseite „robertofuerkoeln“ mit 552 Followern finden sich noch Teile seiner Kampagne vor vier Jahren. Bei der Oberbürgermeisterwahl am 13. September 2020 konnte Campione 3,40 Prozent der Kölner:innen überzeugen und gewann 14.122 Stimmen. Die Website seiner 2020er Kampagne ist noch nicht aktualisiert. Unter anderem betreibt Roberto Campione das Parkcafe im Rheinpark und das Hotel Monte Christo. Campione verfügt über eine gute Vernetzung in der Kölner Karnevalsszene, auch Dank seiner seit vielen Jahren veranstalteten „Karnevalistischen Wurfmeisterschaft“. Auf seiner Facebookseite schreibt Campione: „Liebe Freunde und Mitstreiterinnen, wie schnell 4 Jahre doch vorbei gehen. In Absprache mit Familie, Freunden, Geschäftspartnern, dem Vorstand des Kölner Wirtschaftsclubs und vielen politischen Partnern habe ich beschlossen 2025 noch einmal anzutreten! Wie genau, mit wem und welcher Konstellation wird noch in diesem Monat mitgeteilt, aber ich verspreche eine Überraschung mit großem Augenmerk auf unsere Stadt.“ Campione ist zudem beim Kölner Wirtschaftsclub 1. Vorsitzender. Mit Datum 13. Oktober 2024 listet ihn der Kölner Wirtschaftsclub noch als Vorsitzenden.

Volker Görzel

Volker Görzel, FDP ist Mann Nr. 4, dessen Kandidatur am 24. September 2024 bekannt gegeben wurde. Görzel löst damit Ralph Sterck ab, der 2009 für die Liberalen als Oberbürgermeisterkandidat ins Rennen ging und 5,56 Prozent holte. 2015 unterstützte die FDP die Kandidatur der Parteilosen Henriette Reker und 2020 schickte die Kölner FDP keine Kandidat:in ins Rennen. Görzel sei auf dem Parteitag der Liberalen mit 99 Prozent gewählt worden. In einem schriftlichen Statment lässt Görzel, der über Kommunalpolitikerfahrung durch sein Ratsmandat verfügt, mitteilen: „Ich möchte den Kölnern den Stolz auf ihre Stadt zurückgeben. Die Stadtverwaltung muss den Bürgern dienen.“

Vier Männer treten also schon einmal an. Echte Chancen dürfte keiner der Männer gegen die noch zu benennenden Kandidat:innen der drei Parteischwergewichte Grüne, CDU oder SPD haben, die die OB-Wahl unter sich ausmachen werden. Aber von den Polit-Schwergewichten ist außer Gerüchten wenig zu hören.

Die Gerüchteküche brodelt zu den Kandidat:innen von Grünen, CDU und SPD

Die Christdemokraten

Die CDU könnte eventuell ihre Kandidat:in am 30. November 2024 im Kristallsaal der Kölner Messe vorstellen. Dort findet an diesem Novembersamstag die Aufstellversammlung zu den Ratskandidaturen statt. Für rege Mitgliederteilnahme wirbt die Kölner CDU schon in ihrem aktuellen Newsletter. Gleichwohl findet sich kein Hinweis zur Bekanntgabe der Kandidatur um das Höchste Amt der Stadt. Wer so wie die CDU für die Aufstellung der Ratskandidaturen wirbt, würde doch die Bekanntgabe und Wahl der eigenen Oberbürgermeister-Kandidat:in mit viel Tamtam nutzen, um noch mehr Mitglieder in den Kristallsaal zu locken. Es wurden immer wieder Personen bei der CDU hinter vor gehaltener Hand gehandelt: wie etwa die Kölner Bundestagsabgeordnete Serap Güler, der ehemalige Kölner Landtagsabgeordnete Oliver Kehrl, der aktuelle Landtagsabgeordnete Florian Braun, bis hin zum Präsidenten einer Kölner Karnevalsgesellschaft, so dem Vernehmen nach. Konkretisiert hat sich davon bislang nichts. Es gibt nur einen Fakt: Die Kölner CDU will die Grünen als stärkste Kraft im Kölner Rat ablösen, die SPD hinter sich lassen und tritt mit eigener Kandidat:in an. Also kein Bündnis. Das erklärte zumindest Karl Alexander Mandl immer wieder öffentlich. Von den Mitgliedern aus der Ratsfraktion, denen eine Zeitlang Ambitionen nachgesagt wurden, ist nichts mehr zu hören. Die CDU Köln hat eine Findungskommission, der der frühere NRW Ministerpräsident Armin Laschet angehört, um ihre Kandidat:in zu bestimmen.

Die Grünen

Die Grünen haben ebenfalls eine Findungskommission. Aber nach was oder wem sucht diese? Es gibt jede Menge Gerüchte und wenig Konkretes. Öffentlich sagte Kölns Grünenchefin Katja Trompeter, dass es nicht mehr so sehr auf Verwaltungskompetenz ankomme. Das war 2015 und 2020 noch ganz anders von den Grünen zu vernehmen. Sie warben mit Rekers Verwaltungskompetenz. Nun gut, die Sache mit der Verwaltungsreform ist jetzt kein Erfolgsbrüller geworden, könnte eingewendet werden. Sicher ist, die Grünen sind in der Lage ihre Kandidatin optimal zu supporten, denn die grüne Wahlkampfkasse ist prall gefüllt.

Aus der grünen Bundestagselite sollen viele abgewunken haben. Wer will schon den Rat leiten, wenn sie vorher die Bundestagsfraktion anführte oder er Queerbeauftragter der Bundesregierung und parlamentarischer Staatssekretär im Familienministerin ist/war? Die Aussage Trompeters mit der Verwaltungskompetenz kann auch so gedeutet werden, dass keiner aus der Riege der grünen Dezernenten für die Grünen im Kreisverband als richtige Kandidat:in in Frage kommt. Davon haben die Grünen drei Schwergewichte: Rau als Sozialdezernent, Wolfgram als Umweltdezernent und Diemert als Kämmerin und Rechtsdezernentin.

Lange wurde William Wolfgramm als Beigeordneter für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften als möglicher Kandidat gehandelt, vor allem da er auch Erfahrungen aus dem OB Büro von Reker mitbringt. Und dann brodelte es noch gewaltig zur Kämmerin Dörte Diemert. Eine Kandidatin, dem Vernehmen nach, auf die sich SPD und Grüne hätten einigen können. Aber was wäre dann aus dem Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt geworden? Hatte die grüne Ratsfraktion Bedenken, wie sie den Übergang zwischen dem aktuellen Ratsbündnis und Rot-Grün begründen könnte, vor allem vor dem Hintergrund der Ampel-Debatte? Die Gerüchte-Pinwand sagt, dass die Option Diemert nicht mehr besteht. Auch die Aussage Trompeters zur Verwaltungserfahrung wäre bei dieser Personalie entsprechend zu werten. Zudem wird Diemert mit dem kommenden Haushalt in schweres kommunalpolitisches Fahrwasser kommen, das deutet sich etwa schon durch ihre Entscheidung zur Grundsteuer an und die ersten Träger rühren bereits die Kampagnentrommel gegen den Haushalt.

Hier wird es interessant, wie stark Oberbürgermeisterin Henriette Reker sich schützend an die Seite oder vielleicht sogar vor Diemert stellen könnte. Diemert wäre innerhalb der bisher rein männlichen Bewerber immerhin eine Bewerberin.

Bleibt das Landtagspersonal der Grünen. Hier wird eigentlich nur eine Personalie gehandelt: Berivan Aymaz, grüne stellvertretende Landtagspräsidentin, wird hinter vorgehaltener Hand immer wieder von einzelnen Grünen ins Spiel gebracht. Aymaz gewann bei der Landtagswahl 2022 den Wahlkreis Köln VI mit der Innenstadt und Kalk mit über 37 Prozent und damit haushoch. Allerdings zu verzerrten Wettbewerbsbedingungen, denn ihre schärfste Konkurrentin Ursula Heinen-Esser, CDU, stand zwar auf dem Wahlzettel, war aber zuvor aufgrund der Mallorca-Affäre von ihren Ämtern als Umweltministerin zurückgetreten und es war zur Wahl klar, dass sie kein Landtagsmandat mehr annehmen werde. Aymaz konnte also das Direktmandat leicht gewinnen.

Die Gerüchteküche geht davon aus, dass, wie die CDU, sich die Grünen im November outen werden. Dann feiern sie 40 Jahre Grüne im Kölner Stadtrat. Denn bei der Wahl am 30. September 1984 errangen die Kölner Grünen 10,8 Prozent der Stimmen und damit 10 Sitze. So wurde aus dem drei Parteien Rat ein vier Parteien Rat. Offen bleibt, wen die Findungskommission der Grünen nominieren wird.

Die Sozialdemokraten

Die Sozialdemokraten sollen wie schon oben beschrieben, dem Vernehmen nach einer Verbrüderung mit den Grünen im Sinne der gemeinsamen Kandidatin Diemert nicht abgeneigt gewesen sein. Dem Vernehmen nach war aber eine starke Stimme innerhalb der Kölner SPD gegen den Vorschlag gemeinsame Sache mit den Grünen für Diemert zu machen. Ansonsten ist von der Kölner SPD wenig zu hören. Dass Jochen Ott, der jetzt forciert Opposition im Landtag von NRW als Fraktionschef der NRW SPD betreibt, noch einmal das Wagnis eingeht Kölner OB Kandidat zu werden, gilt bei Kennern als eher ausgeschlossen. So drängt sich bei den Sozialdemokraten derzeit niemand so richtig auf, vor allem weil die beiden anderen Kölner Landtagsabgeordneten sich nicht in Köln ins Rampenlicht drängeln. Die SPD Bundestagsabgeordneten Mützenich als SPD Fraktionsvorsitzender im Bundestag und Karl Lauterbach als Bundesgesundheitsminister dürften wenig Interesse daran haben, in Köln als OB zu fungieren. Der einzige Dezernent, den die Kölner SPD derzeit noch auf der Verwaltungsbank hat ist Robert Voigtsberger, der in Köln eher unbekannt ist.

Das höchste Amt

Das Amt ist in jeder Hinsicht wichtig für Köln und die Kölner:innen, wie oben in dem klitzekleinen Ausschnitt beschrieben. Die Kommunalwahlen und damit auch die Oberbürgermeisterwahlen finden am 14. September 2025 statt, etwaige Stichwahlen am 28. September 2025 – ein gemeinsamer Termin mit der Bundestagswahl. Außer den vier Herren, deren Selbstbewusstsein einem Respekt abnötigt, wissen die Kölner:innen nicht, wer zur Wahl stehen wird von den drei großen Parteien. Weniger als ein Jahr vor der Wahl. Zudem gibt es wenig Persönlichkeiten, die einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind und die sich – quasi – aufdrängen. Die Kommunalwahl fällt mit dem Wahlkampf zur Bundestagswahl zusammen, von dem auszugehen ist, dass er maximal polarisierend ausfallen dürfte. Dies zeigte auch der Parteitag der CSU in Augsburg dieses Wochenende. Bundes- und Kommunalthemen dürften sich überlagern, ein auseinanderhalten dürfte für viele Wähler:innen äußerst schwierig werden. Zudem haben Kommunalwahlen die Tendenz unübersichtlich für Wähler:innen zu sein, da nicht nur die OB:in, sondern auch der Rat, die Bezirksvertretungen sowie der Integrationsrat gewählt werden. Hier ein Profil für die Kommunalpolitik zu entwickeln und den Kölner:innen nahezubringen wird für die Kandidat:innen um das OB-Amt schwierig werden, vor allem dann, wenn sie parteipolitisch geprägt sind.

Als Kölner Bürger:in wünscht man sich eine baldige Entscheidung und nicht so lange auf die Folter gespannt zu werden, um sich mit der Kandidat:in intensiv auseinandersetzen zu können.


*Hinweis der Redaktion: Der Abschnitt der grünen Kandidaturen wurde um die Kandidatur von Lüttkes und Moritz ergänzt.