Köln | In den Kölner Kindertagesstätten werden 45 Prozent der Kinder in die Notbetreuung gebracht. Bei den Schulen sind nur 5 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der Notbetreuung. Dies teilte die Stadt Köln heute mit. Zudem wurden in Köln 14 Fälle der beiden Mutanten des Coronavirus aus England und Südafrika festgestellt. Zudem gab die Stadt Köln an, dass sie derzeit die Kontaktnachverfolgung innerhalb von 24 Stunden sowohl bei den Infizierten als auch bei den direkt betroffenen Kontaktpersonen gewährleisten könne.

Die aktuelle Reproduktionszahl liege unter 1 bei 0,97 und das sei zunächst ein guter Wert, so Dr. Johannes Nießen, der Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Köln. Er berichtete von einem positiven Trend aber auch über die 14 Fälle der Mutante des Virus. Köln schließe freiwillig die Lücke, die das Bundesgesundheitsministerium lasse, indem alle positiven PCR Tests auch auf die Virusmutation in den Laboren hin getestet werde. Das Bundesgesundheitsministerium sieht nur vor, dass fünf Prozent aller Tests geprüft werden soll. Derzeit falle der Wert der 7-Tage-Inzidenz um 10 Punkte pro Woche. Will Köln also den Wert von 50 erreichen dauere dies wahrscheinlich noch bis Ende Februar. Allerdings sei dies eine sehr optimistische Prognose.

Das Impfdesaster, dass derzeit kein Impfstoff zur Verfügung stehe, sieht die Stadt Köln kritisch. Derzeit, so Nießen, seien 70 Prozent der Kölner Alten- und Pflegeeinrichtungen, die zuerst geimpft werden, mit einer 1. Impfung des Biontech/Pfizer Impfstoffes versorgt. Hier geht die Stadt davon aus, dass bis zum Ende des Monats alle Einrichtungen ihre 1. Impfung erhielten. Drei Wochen später folge die 2. Impfung, für die ausreichend Impfstoff vorhanden sei.

Die Situation auf den Kölner Intensivstationen hat sich noch nicht entspannt. Aktuell verfügt die Stadt Köln über 6 Prozent freier Betten. In Zahlen: Von 300 Intensivbetten stehen derzeit noch 18 zur Verfügung. Diese habe vor allem mit der Belastung durch saisonale Erkrankungen zu tun, so Dr. Miller, Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr. Miller machte deutlich, dass die Kontaktnachverfolgung in Köln derzeit innerhalb der ersten 24 Stunden reibungslos klappe.

In den Kölner Kindertagesstätten und den Schulen die Notbetreuung anbieten sollen jetzt in etwa 2 Wochen sogenannte PCR-Rachenspültests zur Verfügung stehen. Damit soll intensiv getestet werden und diese seien angenehmer, da kein Abstrich vorgenommen werden müsse. Damit will die Stadt Köln gerüstet sein, sollte der Schulbetrieb wieder ab 14. Februar anlaufen.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker sprach von einer positiven Tendenz allerdings ohne Entwarnung zu geben. Ihr sei es wichtig in Köln die 7-Tage-Inzidenz auf unter 35 zu drücken. Da allerdings nicht davon auszugehen ist, dass diese bis Mitte Februar unter 50 zu drücken sei, denke die Stadt Köln als Verschärfung der Maßnahmen über ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum nach.

Autor: red